Johann Gerhard Oncken
Johann Gerhard Oncken (* 26. Januar 1800 in Varel; † 2. Januar 1884 in Zürich) war Kaufmann, Bibelkolporteur, Erweckungsprediger und Gründer der deutschsprachigen Baptistengemeinden auf dem europäischen Kontinent. („Father of the Continental Baptists“ [J. H. Rushbrooke, 1915])
Leben
Oncken wurde im Hause seines Großvaters, des Perückenmachers Johannes Vaubel, in Varel, Lange Straße, geboren. An der Stelle seines Geburtshauses steht heute das Geschäftshaus Hruschka. Die Mutter Anna Elisabet Vaubel lebte bei ihren Eltern, weil der Vater ihres Sohnes sie verlassen hatte und aus politischen Gründen nach England ausgewandert war. In einem Schreiben, das an den Pastor der lutherischen Gemeinde Varels adressiert ist, erklärte sich Gerhard Oncken als Vater des Kindes. Oncken wuchs vaterlos auf. Da seine Mutter für den Lebensunterhalt zu sorgen hatte, wurde er unter der Obhut seiner Großeltern erzogen. Schon früh arbeitete er in der Gaststätte Zum weißen Roß (heute: Hotel Victoria) als Billardjunge und lernte hier den englischen Kaufmann John Walker Anderson kennen. Dieser nahm den aufgeweckten Jungen als Auszubildenden mit. (Gregor Helms)
1814 gelangte der junge Oncken auf diese Weise nach Schottland, der Heimat des erwähnten Kaufmanns. Dort und in England lernte er die erweckliche Frömmigkeit calvinistischer und independentistischer Prägung kennen. Er bekehrte sich 1820 in einer Londoner Methodistenkirche durch eine Predigt über Römer 8, 1 („Nun gibt es keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind“).
1823 kehrte Oncken nach Deutschland zurück und nahm seinen Wohnsitz in Hamburg als Missionsagent der britischen Continental Society for the Diffusion of Religious Knowledge over the Continent of Europe. Sein Auftrag war, Bibel- und Schriftenmission zu betreiben, um „dem auf dem Kontinent noch vorherrschenden Rationalismus missionarisch entgegenzutreten“ (Balders, Oncken, 1978, 23). Dabei unterstützte ihn Prediger Matthews von der Englisch-reformierten Gemeinde, der sich Oncken anschloss. Oncken begann als „Hafenmissionar und freier Erweckungsprediger“ (Balders) mit Erweckungsversammlungen in Privatwohnungen. 1824 schlug er dem lutherischen Pastor Johann Wilhelm Rautenberg die Gründung einer Sonntagschule nach englischem Vorbild für Kinder aus den unteren Schichten vor, die am 9. Januar 1825 ihre Arbeit in der Hamburger Vorstadt St. Georg begann. Auch die Bremer Sonntagschule von 1826 ging auf Anregung von Oncken zurück. 1828 erhielt er das Hamburger Bürgerrecht, heiratete in London Sarah Mann, bezog mit ihr eine Wohnung in der Nähe der Michaeliskirche und betrieb einen Buchladen im Auftrag der Edinburger Bibelgesellschaft (Keimzelle des Oncken-Verlages). 1833 schied er aus der Mitarbeit der Sonntagschule wieder aus, blieb aber zahlendes Mitglied im Sonntagschulverein. Am 22. 4. 1834 ließ er sich mit sechs weiteren Personen in der Elbe vom amerikanischen Baptisten Prof. Barnas Sears taufen und gründete tags darauf die älteste deutschsprachige Baptistengemeinde in seiner Wohnung Englische Planke 7. In Zusammenarbeit mit englischen und amerikanischen Missionsgesellschaften wurden durch ihn und viele Handwerkermissionare und Bibelkolporteure Traktate, Schriften und Bibeln europaweit verbreitet. Im September 1837 legte er der Hamburger Behörde ein verlangtes Glaubensbekenntnis vor, das er mit dem ein Jahr zuvor gewonnenen Julius Köbner verfasst hatte und das ganz in der reformierten Theologie fußte. „Auf vielen Missionsreisen sammelte Oncken erweckte und neu für den Glauben gewonnene Menschen in Gemeinden, die er nach biblischem Modell, vor allem der Apostelgeschichte ´als der allein unfehlbaren Kirchengeschichte `, zu ordnen suchte“ (G. Balders). Missionsreisen führten ihn bis nach Memel, Petersburg, Polen, Südrussland, die europäische Türkei und Rumänien, in die Schweiz, nach Österreich und Ungarn. Darüber berichteten er und andere im „Missionsblatt der Evangelisch-Taufgesinnten“, das von Oncken seit 1844 herausgegeben wurde (aber wegen Zensur erst seit Mai 1848 auch Berichte aus Deutschland bringen konnte). Englische Freundeskreise und die Baptisten-Union in Boston (American Baptist Missionary Union), die Oncken mehrfach besuchte, unterstützten die Missionsarbeit. Gemeindegründungen und Gemeindeaufbau wurden von Staat und Kirche vielfach behindert, die Missionare bestraft und verhaftet. Die Vorwürfe lauteten auf Bildung unerlaubter religiöser Konventikel und unbefugte Sakramentsverwaltung. Als nach dem Hamburger Brand von 1842 die Oncken-Gemeinde obdachlos gewordene Bewohner aufnahm und versorgte, ließen die Verfolgungen nach. Erst 1858 erhielt die Gemeinde eine Konzession vom Hamburger Senat (Kopie in: 150 Jahre Oncken-Gemeinde, 1984, 26). 1853 blieb er bei einem Zugunglück nahe New York bewahrt. Oncken verstand sich als Ältester, der mit strengem Biblizismus und rigoroser Sittenstrenge die beschlussfassenden Gemeindeversammlungen leitete. Darüber hinaus sah er sich auch als Ältesten des Bundes an, der vielfach jede Neugründung einer Gemeinde konstituierte und in den Bund aufnahm. Für Oncken ist die Gemeinde „eine biblisch organisierte Missionsgesellschaft, wodurch das Reich Gottes ausgebreitet werden soll.“ Er war vom schottischen Calvinismus geprägt, „zeitlebens strenger Calvinist und Liebhaber der Bundestheologie“ (Hans Luckey, EKL Bd. 1 [1956/²1962], 305). „Die beiden Brennpunkte seines Denkens und Handelns“ waren „die lebendige Erfahrung der Gnade Gottes und das Streben, diesem Gott zur Ehre zu leben“ (G. Balders, Theurer Bruder Oncken, 129). Als einziger deutscher Nichtlandeskirchler nahm er 1846 an der Gründungskonferenz der Evangelischen Allianz in London teil.
Nach dem Tod seiner ersten Frau Sarah (1806-1845) mit der er sieben Kinder hatte, heiratete er Ann Dodgshun. Sie verstarb 1873. Jane Clark wurde seine dritte Frau, die er 1874 in London heiratete. 1879 erlitt Oncken einen Schlaganfall und siedelte mit seiner Frau endgültig nach Zürich über. Jane pflegte ihn bis zu seinem Tod. In Hamburg wurde er beigesetzt auf dem reformierten Friedhof (heute befindet sich die Grabstelle auf dem Ohlsdorfer Friedhof).
Bei seinem Tod gab es über 31.000 Baptisten in 165 Gemeinden und die Bibelkolporteure hatten zwei Millionen „Oncken-Bibeln“ und Bibelteile abgesetzt und der Traktatverein Onckens 25 Millionen Schriften verbreitet. (RF)
Kurzbiographie von G. Balders in: G. Balders (Hg) Ein Herr, 1984, S. 354f. (= Ev. Gemeindelexikon 1978, S. 395f)
ausführlichere Kurzbiographie in wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gerhard_Oncken
Oncken als Anreger und der Beginn der Sonntagsschule in Hamburg und Bremen, siehe: Karl Heinz Voigt, Internationale Sonntagsschule und deutscher Kindergottesdienst: eine ökumenische Herausforderung. Von den Anfängen bis zum Ende des Deutschen Kaiserreichs (Kirche-Konfession-Religion Bd. 52), Göttingen 2007, S. 23-25 und 29-37.
Onckens Bedeutung für den Baptismus in Russland siehe: Waldemar Gutsche, Westliche Quellen des russischen Stundismus. Anfänge der evangelischen Bewegung in Rußland, Kassel 1956, ²1957, S. 38-42.
Biographisches zu J.G.Oncken bis 1837 siehe: Astrid Giebel, Glaube, der in der Liebe tätig wird (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, S. 13-38: Johann Gerhard Oncken (1800-1884) im Konnex der Erweckungsbewegung.
Biographien:
Hans Luckey, Johann Gerhard Oncken und die Anfänge des deutschen Baptismus, Kassel 1934 (322 S.); ²1934; dritte, neue bearbeitete und gekürzte Aufl. Kassel 1958 (302 S.).
Günter Balders, Theurer Bruder Oncken. Das Leben Johann Gerhard Onckens in Bildern und Dokumenten, Wuppertal/Kassel 1978 (184 S.).
weitere Biographien siehe Literatur
Quellen
Ordinationsurkunde von J.G.Oncken im Oncken-Archiv Elstal (deutsch und englisch).
Nachlass/Briefe/Tagebücher usw. im Oncken-Archiv Elstal, u.a. handgeschriebenes Reisetagebuch der Reise 1847 in die Schweiz (vgl. Nittnaus, 2004, 69-81).
Tagebücher Onckens („Journal“) im Oncken-Archiv Elstal, (siehe dazu H.Luckey, Johann Gerhard Oncken, 1934, S. 304f; vgl. dazu C.A.Flügge, Seelengewinner, 1934, S. 114: „andere Tagebücher [sind] uns verloren gegangen“).
Tagebuch der Ostpreußenreise 1841 (Memel, Tilsit, Königsberg, Elbing u.a.), englisch; deutsche Fassung in: C.A.Flügge, Seelengewinner, 1934, S. 107-113 und in: G. Balders, Theurer Bruder Oncken, 1978, S. 66-78.
Vier Reisebriefe der Reise nach Russland/Petersburg von 1864, in: G. Balders, Theurer Bruder Oncken, 1978, S. 121-126.
Dokumente im Archiv der Oncken-Gemeinde Hamburg, Grindelallee (z. B. Mitgliederbuch von 1834-1925, Protokollbücher seit 1843, Briefwechsel und Polizeiakten von 1837-1839 aus dem Staatsarchiv Hamburg als Kopien abgelegt).
Visitation im Nov. 1839. Auseinandersetzung zwischen der Baptistengemeinde und dem Hamburger Senat wegen der Anerkennung als Gemeinde (Beiträge von Oncken, den Hamburger Pastoren, der Polizeibehörde, mit theologischen und juristischen Beiträgen und Auseinandersetzungen sowie Briefen der nordamerikanischen und englischen Baptisten, von der Senatsbehörde zusammengefasst zu diesem Visitationsbericht), in: D. Lütz (Hg), „Die Bibel hat die Schuld daran…“. 175 Jahre Baptismus auf dem europäischen Kontinent. Festschrift zum 175. Jubiläum der Oncken-Gemeinde in Hamburg 2009, Hamburg 2009, S. 89-110.
Geschichte der Gemeine (!) getaufter Christen, Baptisten genannt, in Hamburg (Eine Selbstdarstellung aus den unlängst aufgefundenen Gründungsdokumenten der Missionskapelle Hamburg-Böhmkenstraße aus dem Jahre 1866), in: D. Lütz (Hg), „Die Bibel hat die Schuld daran…“. 175 Jahre Baptismus auf dem europäischen Kontinent. Festschrift zum 175. Jubiläum der Oncken-Gemeinde in Hamburg 2009, Hamburg 2009, S. 49-58.
Archives Center of the American Baptist Historical Society, Atlanta (Briefe und Missionsberichte Onckens seit 1835) (vgl. dazu A. Strübind/M. Rothkegel [Hg], Baptismus. Geschichte und Gegenwart, 2012, S. 174).
Hans Luckey, Johann Gerhard Oncken und die Anfänge des deutschen Baptismus, Kassel 1934, S. 304-307.
Handbuch M. Jelten, 1997, S. 268.
Veröffentlichungen
Kurzer Biblischer Unterricht in vierzig Abtheilungen worin alle Fragen durch Worte der heiligen Schrift beantwortet sind für die Jugend in Familien und Schulen, hg. v. J. G. Oncken, Hamburg 1825 (101 S.) (Onckens erste Veröffentlichung); neu herausgegeben: Der Katechismus des jungen J. G. Oncken 1825. Herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von Ralf Dziewas, Berlin 2000 (62 S., Einleitung S. III-X). (Vgl. dazu: Manfred Bärenfänger, Rezension in: Freikirchenforschung 10/2000, 454f)
Eine dreifältige Schnur. Lehre, Verheißung, Gebet in Sprüchen der heiligen Schrift auf alle Tage im Jahre, Hamburg 1834, 5. Aufl. o.J. (ca. 1860, 126 S.) (vgl. dazu J.Lehmann, Geschichte, Bd. 1, neubearbeitet v. F.W.Herrmann, ³1923, S. 236)
Über den Werth der Apocryphen, Hamburg 1833.
Glaubensbekenntnis der Evangelisch-taufgesinnten Gemeinde Hamburg, 1837 (zusammen mit Julius Köbner) (Hamburger Staatsarchiv) (vgl. dazu J. Lehmann, Geschichte, Bd. 1, 70.255; G. Balders, Werden und Wirkung von Glaubensbekenntnissen, in: Wort und Tat 1/1971, (10-15) 11f; ders., Herausgefordert zum Bekenntnis, in: Die Gemeinde 1976, Nr. 28+30; ders., Theurer Bruder Oncken, 1978, 53-55; Edwin Brandt, Vom Bekenntnis der Baptisten, in: G. Balders [Hg], Ein Herr, 1984, 182 und Matthias Lohmann, Die reformierten Wurzeln der Baptisten und der Freien evangelischen Gemeinden in Deutschland, in: Freikirchenforschung 20/2011, [173-182] 175f). Kopie der Titelseite bei H.Luckey, J.G.Oncken, 1934, vor S. 225. Das Glaubensbekenntnis von 1837 auch bei Margarete Jelten, Unter Gottes Dachziegel, 1984, S. 64-71 und im Internet als MBS-Texte 51, Martin Bucer Seminar, 2005: https://www.bucer.org/fileadmin/uploads/media/mbstexte051.pdf
C. A. Flügge, Vierzig Tage aus dem Leben J. G. Onckens (Übersetzung des englischen Reisetagebuchs von Ende September bis Anfang November 1841 über seine Reise von Berlin nach Memel, Tilsit, Königsberg, Elbing, Marienburg, Bütow, Rummelsburg, Seehof, Trieglaff und Stettin), in: ders., Werdet Seelengewinner!, 4. erweiterte Aufl. Kassel 1934, S. 107-113; auch in: G. Balders, Theurer Bruder Oncken, 1978, S. 66-78.
Revival of religion in Denmark. Including an account of the rise and present state of the Baptist churches in that kingdom, London 1841 (43 S.).
Glaubensbekenntnis und Verfassung der Gemeinden getaufter Christen, gewöhnlich Baptisten genannt, Hamburg 1847 (vgl. dazu: J. Lehmann, Geschichte, Bd. 1, 255f; G. Balders, Werden und Wirkung von Glaubensbekenntnissen, in: Wort und Tat 1/1971, (10-15) 12-14; ders., Herausgefordert zum Bekenntnis, in: Die Gemeinde 1976, Nr. 29+30; ders., Theurer Bruder Oncken, 1978, 88-90; Edwin Brandt, Vom Bekenntnis der Baptisten, in: Balders (Hg), Ein Herr, 1984, 183-186; Wiard Popkes, Gemeinde - Raum des Vertrauens. Neutestamentliche Beobachtungen und freikirchliche Perspektiven, Wuppertal und Kassel 1984 S. 162f; Carsten Claußen, Aspekte des Glaubens im NT, in: ZThG 3/1998, 266; Uwe Swarat, Der Gemeindebund - mehr als ein Zweckverband?, in: ThGespr, Beiheft 2 [2001], S. [3-32] 17-20; Günter Balders, Vom Verhältnis des deutschen Baptismus zum historischen Pietismus, in: ThGespr 2003, H. 4 (Edwin Peter Brandt zum 60. Geburtstag), S. (135-165) 141.153f und ders., in: Uwe Swarat (Hg), Wer glaubt und getauft wird… Texte zum Taufverständnis im deutschen Baptismus, Kassel 2010, S. 179-181); wieder abgedruckt in: J. Lehmann, Geschichte der deutschen Baptisten, Bd. 1, neu bearbeitet von F. W. Herrmann, Cassel (1912) ³1923, S. 246-262; in: J.D.Hughey, Die Baptisten. Einführung in Lehre, Praxis und Geschichte, Kassel 1959, S. 143-159 und in: H. Steubing (Hg), Bekenntnisse der Kirche. Bekenntnistexte aus 20 Jahrhunderten (TVG), Wuppertal (1985) ³1997, S. 272-282. Im Internet, ohne Belegstellen aus der Heiligen Schrift, The Reformedreader, 1999: http://www.reformedreader.org/ccc/germanbaptist.htm
Die Gründung der ersten Sonntagsschule in Hamburg, in: Missionsblatt der Evangelisch Taufgesinnten, hg.v. J.G.Oncken, Nr. 2, Hamburg Februar 1850, S. 7f. Wieder abgedruckt in: Kurt Jägemann, Hinsehen und Handeln. Die Gründung der Sonntagsschule in der Hamburger Vorstadt St. Georg 1825. Entwicklungslinien im 19. Jahrhundert, Hg. Gemeindejugendwerk des BEFG, Elstal 2000, S. (8-58) 53f.
Briefe der Rußlandreise (Petersburg) von 1864, in: G. Balders, Theurer Bruder Oncken, 1978, S. 121-126 (zuerst im Missionsblatt?).
Das Evangelium des Johannes, bearbeitet von J. G. Oncken, notiert von F. W. Liebig in Hamburg, 1865 (vgl. dazu H. Luckey, Oncken-Biographie, 1934, S. 221ff; 1977 wiederentdeckte Unterrichtsmitschrift vgl. G. Balders, Theurer Bruder Oncken, 1978, S. 128f).
Oncken und die Anfänge der Mission in Südost-Europa. Auszüge aus Reisebriefen J. G. Onckens von dessen Pionier-Missionsreise durch die Länder von Südost-Europa (Briefe von 1869), in: Die Gemeinde 1954, Nr. 5 (7.3.1954), S. 70f (zuerst im Missionsblatt?).
Die jüngsten Ereignisse in der Hamburger Gemeinde. Mitgetheilt von dem Aeltesten derselben J.G.Oncken für die vereinigten Gemeinden getaufter Christen in Deutschland, Dänemark, der Schweiz, Frankreich, Polen und der Türkei, Hamburg [November] 1871, 24 S. (Broschüre im Oncken-Archiv Elstal A 32).
Licht und Recht. Eine Sammlung von Predigten und Reden gehalten von J. G. Oncken, Kassel 1901, hrsg. und mit einem Vorwort versehen von Hermann Windolf (257 S.).
Sabbatstimmen (die drei einzigen separat gedruckten Predigten Onckens), hg. v. C.Schauffler. (Lehmann, Geschichte, Bd. 2, S. 325)
von Oncken in seinem Verlag herausgegebene Erbauungsschriften und theologische Schriften (vgl. dazu J.Lehmann, Geschichte, Bd. 1, 155-157; neubearbeitet v. F.W.Herrmann, ³1923, 236-238; Karl Schütte, Die ersten hundert Jahre, in: 125 Jahre J.G.Oncken-Verlag, 1953, 9-12 und G. Balders, Theurer Bruder Oncken, 1978, 128f):
Kurzer Abriß von Friedrich Adolph Lampen´s Geheimnis des Gnadenbundes, 1831 (eine reformierte Bundestheologie von 1712) (vgl. dazu H. Luckey, J.G.Oncken und die Anfänge des deutschen Baptismus, 1934, S. 245 und G. Balders, Theurer Bruder Oncken, 1978, S. 54).
Die dreifältige Schnur, 1834 (s.o.)
Psalmen Davids (Kleinformat, Aufl. 5.000).
Luthers Vorrede zur Epistel an die Römer, 1835 (Aufl. 5.000).
John Bunyan, Pilgerreise, 1. Teil, 1837.
Memoiren der Frau Anna Judson (Birma-Missionarin), 1839 (Köbner revidierte die Übersetzung aus dem Englischen, Aufl. 5.000).
Richard Pengilly, Wer soll getauft werden, und worin besteht die Taufe?, Leipzig 1838 (Übersetzung von Richard Pengilly, A Scriptural Guide to Baptism, einem englischen Baptistenprediger, bearbeitet von G.W.Lehmann mit Hinzufügung von Zitaten aus deutschen Kommentaren). (Vgl. dazu J.Lehmann, Geschichte, Bd. 1, neubearbeitet v. F.W.Herrmann, (1912) ³1923, S. 237f; Hans Luckey, Gottfried Wilhelm Lehmann, Kassel 1939, 66; Günter Balders, Zu den Taufartikeln, in U.Swarat (Hg), Wer glaubt und getauft wird, Kassel 2010, 174 und Andrea Strübind, Warum die Wege sich trennten, in: ZThG 12/2007, 258f)
Robert Haldane, Kommentar zum Römerbrief, deutsch, drei Bände, 1839 (bearbeitet von G.W.Lehmann).
Harfentöne aus dem Herzen gläubiger Sänger, 1840 (nach einer englischen Ausgabe von J. Köbner bearbeitet und mit 14 eigenen Liedern ergänzt).
F.W.Krummacher, Die Enthauptung Johannis des Täufers, 1840/45 (Predigt).
Tägliches Manna (Losungsbüchlein).
Robert Haldane, Der Kanon und die Inspiration der Heiligen Schrift (deutsch).
Robert Haldane, Die Wahrheit und Autorität der göttlichen Offenbarung. Überblick der prophetischen, apostolischen und anderweitigen Zeugnisse von Christo.
Die Waldlilien.
Liederbuch für Sonntagsschulen, 1849.
Der Kinderfreund, hg. v. Wilhelm Haupt und Peter Willrath, seit 1868.
L. Gaussen, Die Aechtheit der Heiligen Schrift vom Standpunkt der Geschichte und des Glaubens, 2 Bände, 1870.
weitere Veröffentlichungen :
Missionsblatt, hg. seit 1844, redigiert v. J. Köbner.
Der Zionsbote, 1865-1878, hg. v. Joseph Lehmann. (Vgl. dazu Lehmann, Geschichte, Bd. 2, 1900, S. 324 und Karl Schütte in 125 Jahre J.G.Oncken-Verlag 1828-1953, S. 14)
Vgl. auch: Geschichte der Gemeinde getaufter Christen – Baptisten genannt – in Hamburg. Eine Selbstdarstellung aus den Gründungsdokumenten der Missionskapelle Hamburg-Böhmkenstraße vom Jahre 1866 (1972 wieder aufgefunden, 15 S. handschriftlich), in: Die Gemeinde 45-46/1974.
Literatur
Biographien
Theodor Duprée, Ein Bahnbrecher für biblische Wahrheiten. Leben und Wirken von J. G. Oncken, Kassel 1900, 152 S.
John Hunt Cooke, Johann Gerhard Oncken. His Life and Work, London 1908 (187 S.).
J. H. Rushbrooke, The Pioneer, in: ders. (Hg), The Baptist Movement in the Continent of Europe. A contribution to modern history, London 1915, S. 1-12. Im Internet: https://archive.org/details/thebaptistmoveme00rushuoft/page/n7/mode/2up
C. A. Flügge, Johann Gerhard Oncken, ein apostolischer Pionier, in: Glaubenshelden. Vier Lebensbilder von Großen im Reiche Gottes, Kassel 1932, S. 33-51.
Hans Luckey, Johann Gerhard Oncken und die Anfänge des deutschen Baptismus, Kassel 1934 (322 S.); ²1934; dritte, neue bearbeitete und gekürzte Aufl. Kassel 1958 (302 S.).
Günter Balders, Theurer Bruder Oncken. Das Leben Johann Gerhard Onckens in Bildern und Dokumenten, Wuppertal/Kassel 1978 (184 S.).
Manfred Otto, Johann G. Oncken, Deutschland (1800-1884), in: G. Wieske und H. Löwen Jr (Hg), Sie folgten Jesus nach. Lebensbilder, die Mut machen, Bornheim/Bonn 1999, S. 45-55; wieder neu in: G.Wieske (Hg), Glaubensfreiheit. Geschichten von Menschen, die Mut machen, Kassel 2020, S. 57-70.
Kurzbiographie von Lothar Nittnaus, in: ders., Baptisten in der Schweiz. Ihre Wurzeln und ihre Geschichte, Berlin 2004, S. 170-176.
Lexikonartikel
Gustav Gieselbusch, Art. Oncken, in: RE³ (Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche, 3. Auflage), Bd. 14 (1904), S. 375ff;
Albert Hoefs, Art. Oncken, in: RGG² (1927);
K. Reisinger, Johann Gerhard Oncken, in: Mennonitisches Lexikon, hg. v. Chr. Hege und D. Chr. Neff, Bd. III, Karlsruhe 1951, S. 302ff;
Hans Luckey, Art. Baptisten, in: EKL Bd. 1 (1956/1961²), Sp. 305;
Otto Eggenberger, Art. Oncken, Johann Gerhard, in: RGG³ Bd. 4 (1960), S. 1631;
G. Balders, Kurzbiographie in: ders. (Hg), Ein Herr, 1984, S. 354f (= Ev. Gemeindelexikon, hg. v. E. Geldbach u.a., Wuppertal 1978, Art. Oncken, Johann Gerhard, S. 395f);
http://gameo.org/index.php?title=Oncken,_Johann_Gerhard_(1800-1884) (Mennonite Encyklopedia online);
G. Balders, Art. Oncken, Johann Gerhard (1800-1884), in: ELThG, Bd. 3 (1994), S. 1473f (Lit.);
EKL³ Bd. 5, Register (1997/2004), Sp. 456;
Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Aufl., Bd. 7 (1998), Sp. 1053f (von Hans Jörg Urban);
G. Balders, Art. Oncken, Johann Gerhard, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 19 (1999), S. 537f: https://www.deutsche-biographie.de/gnd118590006.html#ndbcontent ;
RGG⁴, Bd. 6 (2003), Sp. 562f (von Carsten Claußen);
Deutsche Biographische Enzyklopädie der Theologie und der Kirchen, hg. v. Bernd Möller mit Bruno Jahn, Bd. 2, München 2005, S. 1009;
Klaus H. Dahms, Art. Oncken, Johann Gerhard, in: BBKL, Bd. XXV (2005), Sp. 1011-1014: https://www.bbkl.de/index.php/frontend/lexicon/O/Om-Oo/oncken-johann-gerhard-65182
Günter Wagner, Art. Oncken, Johann Gerhard, in: Historisches Lexikon der Schweiz, 2009: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D29042.php
Enzyklopädie der Russlanddeutschen: https://enc.rusdeutsch.eu/articles/4044
weitere Literatur :
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vgl. auch: wikipedia-Art. Johann Gerhard Oncken; vgl. auch Hermann Hartfeld, Identität, Integration, Independenz: Die russlanddeutschen Gemeinden in Deutschland auf dem Weg der Selbstfindung, Referat vom 10.3.2006: https://sites.google.com/site/hermannhartfeld/identitaet-integration-independenz-die-russlanddeutschen-gemeinden-in-deutschland-auf-dem-weg-der-selbstfindung?tmpl=/system/app/templates/print/&showPrintDialog=1.
Bildnachweis: Oncken-Archiv des BEFG Elstal