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Theodor Mosalkow

Dr. med. Theodor Mosalkow (* 29. Mai 1892 in Ukolitza/Rußland; † 1984) kam aus der Baptistengemeinde Moskau und wurde Baptistenpastor und Evangelist in Deutschland. Er soll neben seinem Gemeindedienst auch als Arzt gewirkt haben.

Leben

Er muss schon in Russland ein Medizinstudium begonnen und in Hamburg mit Promotion abgeschlossen haben wie Martin Rothkegel herausfand. Aus der Gemeinde Moskau kommend studierte er am Predigerseminar Hamburg von 1911/12 bis 1915. Im Gemeindedienst stand er in Hannover (1917-1921), in Mannheim (1921-1922), in einem Missionsdienst unter Russen, in Berlin-Niederschönhausen, Cantianstraße (1924-1927). Seit 1927 war er Prediger in Wilhelmshaven und seit 1931 in Görlitz. 1937 nahm er seinen Wohnsitz in Berlin und diente als Bundesevangelist in der Zeltmission. Nach dem Krieg wohnte er zunächst bei Goslar, dann in Reutlingen und war bis zum Ruhestand aktiv in der nach dem Krieg neu entstandenen Zeltmission. 1955 ging er in den Ruhestand. Er praktizierte wohl neben seinem Gemeindedienst auch als Arzt. (RF auf Anregung von Dr. Martin Rothkegel)

Mosalkow gab seine Nationalität teils als Russisch, teils als Ukrainisch an, er wurde am 29. Mai 1892 in Ukolitza geboren (was nicht dafür spricht, dass er wirklich Ukrainer war, denn es scheint sich um das Ukolitza im Bezirk Kaluga zu handeln). Mosalkow hatte vor der Revolution in Russland ein Medizinstudium begonnen, kam nach Deutschland und schloss in Hamburg sein Medizinstudium mit Promotion ab. Er muss dann Baptistenprediger geworden sein. Er war Gemeindeprediger in Hannover (1917–1921), Berlin-Cantianstraße (1924-1927) und Wilhelmshaven (1927–1932), während des Krieges auch im besetzten Polen, aber er praktizierte auch als Arzt in Wernigerode am Harz. Er soll zeitweise mit Prochanow, der ab 1928 in Berlin lebte, slawische Prediger ausgebildet haben. Anscheinend war er Pazifist. Nach dem Krieg wirkte er als Zeltmissionar unter Displaced Persons, und zwar in Verbindung mit einer dieser Stone-Campbell-Gruppierungen, den Disciples of Christ, für die er durch Earl Stuckenbruck gewonnen wurde, der ab 1946 in Deutschland aktiv war. Anscheinend gelang es ihm aufgrund der Angabe, er sei Ukrainer, der Abschiebung in die Sowjetunion zu entgehen. Er wurde von Stuckenbrucks „European Evangelistic Society“ unterstützt und starb 1984 (in Deutschland?) und soll noch bis 1979 als Evangelist aktiv gewesen sein. (Dr. Martin Rothkegel)

Zu seiner Biografie sind weitere Forschungen nötig.

Literatur

Statistik (Jahrbuch) 1913, S. 12 (3. Klasse, 1912-1916, „seit Anfang 1912 aus Russland“)

Jahrbuch 1916, S. 64 (wohnhaft in Hannover).

Jahrbuch 1917, S. 16 (Prediger in Hannover).49.

Jahrbuch 1928, S. 38.78.

Festschrift zur Feier des 50jährigen Jubiläums des Predigerseminars der deutschen Baptisten zu Hamburg-Horn 1930, S. 81.

Jahrbuch 1936, S. 50 (Görlitz).84.

Jahrbuch 1937, S. 87 (Wohnsitz Berlin).

Jahrbuch 1939, S. 26 (Jugendmissionswagen in Süddeutschland). 31 (Missionszelt Süddeutschland).102 (Wohnsitz Berlin).

Hamburger Tageblatt vom 19. Januar 1940, S. 4 (Evangelist Mosalkow spricht in der Baptisten-Gemeinde Böhmkenstraße 19): https://pdf.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1756979421_19400119.pdf

Jahrbuch 1949, S. 101 (Wohnsitz Oker bei Goslar).

Jahrbuch 1951, S. 8 (Bundeszeltmission).103 (Wohnsitz Oker bei Goslar).

Hans Metzger, Wunder Gottes in der Zeltmission, Kassel 1951 (1952, 5.-7. Tausend), S. 14 (Leiter Zelt III, 1948; Zelt II, 1949; Zelt II 1950).

Jahrbuch 1954, S. 9 (Bundeszeltmission).128 (Wohnsitz Reutlingen).

Jahrbuch 1955, S. 131 (Wohnsitz Wannweil bei Reutlingen).

Festschrift 75 Jahre EFG Lüneburg, 1969, S. 17 (Evangelisation März 1944 in Lüneburg mit Dr. Theodor Mosalkow), online: https://www.friedenskirche-lueneburg.de/docs/uploads/2021/12/Festschrift_75Jahre_1969.pdf.

Mosalkow, Theodor, 80 Jahre, in: Die Gemeinde 22/1972, S. 16.

G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland. Festschrift, Wuppertal und Kassel 1984, S. 312.

Diabo&Lüllau, „Was sagt ihr nun zum väterlichen Erbe“, Bd. I. Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie aus dem Kaiserreich, hg. v. Uwe A. Gieske, Varel/Oldenburg 1993, S. 187.

Diabo & Lüllau, „Hoffentlich enttäuscht uns Hitler nicht.“ Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie 1925-1960, hrsg. von Uwe A. Gieske, Berlin 1999, S. 233.281 („Du darfst nicht töten“).294 (Foto).

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