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Immanuel Walter

Immanuel (auch Emanuel) Walter (* 5. Dezember 1899 in Böckingen bei Heilbronn; † 21. Dezember 1959 Drolshagen/Westfalen) war Prediger in Stuttgart, in Insterburg/Ostpreußen und nach dem Krieg wieder in Süddeutschland aktiv in der „Bruderhilfe“ und in der Neulandmission. Von 1950 bis 1959 arbeitete er im Bundeshaus in Bad Homburg.

immanuel_walter-1959.jpgImmanuel Walter war Sohn eines Baptistenpredigers. Nach dem Besuch der Oberschule begann er eine kaufmännische Lehre. Seine Bekehrung erlebte er mit 18 Jahren. Ab 1922 besuchte er das Seminar in Hamburg. Nach Abschluss seiner Ausbildung in Hamburg heiratete er, war 32 Jahre verheiratet und bekam mit seiner Frau drei Kinder (2 Söhne, 1 Tochter). Seinen ersten Gemeindedienst hatte er in Stuttgart mit dem Auftrag, die vielen Teilgemeinden zu betreuen. Darum suchte er sich 1927 als Wohnsitz Ludwigsburg. 1934 ging er in den Gemeindedienst nach Insterburg/Ostpreußen. Dort erlebte er am Ort den Zusammenschluss mit der Elim- und der BfC-Gemeinde. Er wurde für ein Jahr zu einer Flak-Einheit eingezogen. Bereits im Herbst 1944 wurde seine Familie in den Westen abtransportiert und landete in Meiningen/Thüringen, wohin er später folgte. Dort blieb er bis zur Rückkehr des Orts-Predigers im Gemeindedienst. Ab 1946 war er im Süden Deutschlands aktiv in der „Bruderhilfe“ und in der Neulandmission tätig. Er wurde nebenbei Betreuer des neuerworbenen Missionszeltes „Süddeutschland“. 1950 folgte er dem Ruf in das Bundeshaus (als Leiter der „Bruderhilfe“ und des Ausschusses für Wiederaufbau), „um in der damaligen nicht unbedenklichen Finanzsituation die geldlichen Angelegenheiten des Bundes verantwortlich zu führen“ (Hans Herter in: Die Gemeinde 8/1960, 12). „Unser Gemeindebund hätte keinen geeigneteren ‚Nothelfer‘ zum ‚Katastropheneinsatz‘ finden können als Immanuel Walter“ (H. Herter, ebd., 11). Am 1. September 1959 trat er den Gemeindedienst in der Gemeinde Wuppertal-Barmen an. Auf der Fahrt zum Bundeshaus verstarb er am 21. Dezember ganz unerwartet und wurde am 24. Dezember 1959 unter großer Anteilnahme beerdigt. (Hartmut Wahl)

Neuland-Mission in Biberach und Riedlingen (über Neugründung durch baptistische Flüchtlinge), in: Die Gemeinde 1953, S. 286f.

Zehn Jahre Bruderhilfe, in: Die Gemeinde 23/1956, S. 1f.

Bundeskonferenz in Stockholm, in: Die Gemeinde 31/1957, S. 3f.

Bundeskonferenz 1957. Hamburg - Jerusalem - Hannover, in: Die Gemeinde 32/1957, S. 4.

Zehn Jahre später, in: Die Gemeinde 1958, Nr. 44, S. 6.

Zehn Jahre später, in: J. Meister (Hg), Bericht über den Kongress der Europäischen Baptisten 26.-31.Juli 1958 in Berlin, Kassel 1959, S. 212f.

„Zehn Jahre Bausteine aus Übersee“, in: Die Gemeinde 44/1959, S. 4-6.

E. Fiedler, Vom Sozialwerk in Stuttgart, in: Die Gemeinde 13/1948, S. 103; Jahrbuch 1949, S. 8 (Bruderhilfe).22.103; Jahrbuch 1950, S. 6 (Bundeshaus). 7 (Vertrauensrat).8 (Bruderhilfe).23.24.102; Hundert Jahre Baptistische Freikirche in Zillhausen und im Kreis Balingen 1850-1950. Festschrift 1950, S. 29; Jahrbuch 1951, S. 5 (Bundesleitung).8 (Vertrauensrat).12.27.106; Die Gemeinde 8/1960, S. 11f (Nachruf von Hans Herter);

125 Jahre Gemeinde Barmen. Entstehung und Geschichte der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Wuppertal-Barmen 1852-1977, Wuppertal 1977, S. 47.50f (Foto, S. 51); Erbaut auf einem Grunde. Eine Kurzfassung der Geschichte der Ev.-Freikirchlichen Gemeinden in Baden-Württemberg, bearbeitet v. Friedhelm Lorenz, 1979, S. 7.11.13.17.51.67.71.76.77.83.84.89.91;

Wilhelm Hörmann, Auch diese Zeit ist Gottes Zeit. Erinnerungen, Wuppertal/Kassel 1981, S. 50.52.96.99.106.107.108; G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 127.317; 150 Jahre Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Stuttgart 1838-1988, S. 28.29.30.47;

Gott mehr gehorchen als den Menschen? Festschrift 150 Jahre Baptistengemeinde Bayreuth 1840-1990, hg. v. Rudolf Bräunling und Hans Stapperfenne, Bayreuth 1990, S. 141f; Festschrift 100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen, 1994, S. 26; Diabo&Lüllau, „Hoffentlich enttäuscht uns Hitler nicht“. Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie 1925-1960, hg. v. Uwe A. Gieske, Berlin 1999, S. 266;

Astrid Giebel, Glaube, der in der Liebe tätig wird (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, S. 272.294.297; Wir feiern: 150 Jahre Köbners Kirche 2002, Hg. Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Wuppertal-Barmen 2002, S. 97.102 (Foto).143 (Foto), (Text: Holger Kelbert); Festschrift Pforzheim 100 Jahre, 2006; Bernard Green, European Baptists and the Third Reich, Baptist Historical Society 2008, p. 211 (270 S.);

Andrea Strübind, „Eine Kirche der kleinen Leute“. Der Wiederaufbau der Christuskirche in Hamburg Altona (1957), in: ZThG 19/2014, S. (125-134) 132.133; Hartmut Wahl, Zur Geschichte der baptistischen Flüchtlinge und Vertriebenen. Ein kurzer Einblick in die Thematik anhand erster Forschungsbemühungen zum BEFG, in: Freikirchenforschung 27/2018, S. (127-144) 134 und Historischer Beirat/Texte: https://www.befg.de/fileadmin/bgs/media/dokumente/Geschichte-baptistischer-Fluchtlinge-und-Vertriebenen-H-Wahl.pdf.

Bildnachweis: Festschrift 125 Jahre Gemeinde in Barmen 1977 / Dietmar Naujoks

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