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Hermann Liebig

Hermann Liebig (* 21. Dezember 1839 in Bernstein/Neumark; † 18. Juli 1914 in Berlinchen) war Malermeister, Handwerkermissionar, Prediger in Magdeburg, Lübeck, Stettin sowie Spurgeon-Übersetzer. Auf vielfältige Weise arbeitete er im Bund mit.

hermann_liebig_1839_bis_1914.jpegDer gelernte Maler arbeitete ab 1861 als „Handwerkermissionar“ in Magdeburg. 1856 war er von J. Wiehler in Reetz getauft worden. 1865 Besuch des Missionskurses in Hamburg, danach wieder in Magdeburg als Missionar. 1867 Heirat, 1868 Prediger in Lübeck, ab 1872 in Stettin. Dort entfaltete er eine reiche Tätigkeit. Er gab seit 1881 den „Hülfsboten“, eine homiletische Quartalsschrift, heraus zusammen mit Joseph Lehmann. Liebig übersetzte zahlreiche Predigten C. H. Spurgeons, die in Sammelbänden im Oncken-Verlag erschienen. (Er hatte zu diesem Zweck im Selbststudium englisch lesen - aber nie sprechen - gelernt.) Er war ein gefragter Konferenzredner. Der Vereinigten Bundesverwaltung und der Schulkommission gehörte er ab 1882 an, von 1897 bis 1903 als Vorsitzender der Vereinigten Bundesverwaltung. 1900-1912 war er Vorsitzender der Seminarverwaltung des Bundes. Daneben gehörte Liebig zur Liederbuchkommission und zum Bundesmissionsausschuss. Im Aufsichtsrat der Kamerunmission (Verwaltung deutscher Baptistenmissionen) führte er den Vorsitz. Hermann Liebig hat den Baptismus um die Jahrhundertwende entscheidend mitgeprägt. (Kurzbiographie von Frank Fornaçon, 1984, ergänzt).

Kurzbiographie von Frank Fornaçon, in: G.Balders (Hg), Ein Herr, 1984, S. 351.

Kurzbiographie in wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Liebig

Handbuch M. Jelten, 1997, S. 239 (Gebrüder Liebig).

Herausgeber des „Hilfsboten“ seit 1881 (zusammen mit Joseph Lehmann).

Die christliche Gemeinde: ihr Wert und Segen, Hamburg 1888 (16 S.) (vgl. dazu Wiard Popkes, Gemeinde - Raum des Vertrauens. Neutestamentliche Beobachtungen und freikirchliche Perspektiven, Wuppertal und Kassel 1984 S. 164f).

Die Sünde der Verleumdung. Ihre Natur, ihre Ursachen und ihre Bekämpfung von Hermann Liebig, Stettin 1890 (20 S.).

Geschichte der deutschen Baptisten, in: Wahrheitszeuge 1897, H. 3, S. 21f (Besprechung von J.Lehmanns Geschichte der deutschen Baptisten).

Frederick Brotherton Meyer, Paulus, ein Knecht Christi. Autorisierte Übersetzung von Hermann Liebig, Hamburg 1898 (256 S.).

Das geheimnisvolle Buch der Christen - Die Bibel. Ein Vortrag von Hermann Liebig, Neuruppin ca. 1900 (24 S.).

Rosa Konrad oder …Wie wir vergeben. Frei nach dem Englischen von Hermann Liebig, Neuruppin ca. 1900 (80 S.).

Jeremia - ein Priester und Prophet, von F. B. Meyer, autorisierte Übersetzung von Hermann Liebig, Cassel 1901, ²1902 (264 S.), ³1902.

Beleuchtung und Abweisung der Lehre von der Wiedergeburt durch die Taufe, auf Grund der Heiligen Schrift, der Vernunft und der Erfahrung, nach dem Englischen bearbeitet von H. Liebig, Kassel o.J. (24 S.).

Frühlingswunder in Stettin, in: Wahrheitszeuge 1903, H. 3, S. 22.

Die Allianz-Gebetswoche in Stettin, in: Wahrheitszeuge 1903, H. 5, S. 38f.

Fortschritt in Stettin, in: Wahrheitszeuge 1905, H. 47, S. 376.

Unser Predigerseminar, in: Wahrheitszeuge 1905, H. 10, S. 76f; H. 11, S. 84f.

Unsere Stellung zur Heiligen Schrift, 1909 (Vortrag Bundeskonferenz).

Margaretes Heim oder: Dein Wille geschehe!, 1910.

Martha Riehl oder „Unser täglich Brot gib uns heute“. Eine Weihnachtsgeschichte für die Jugend und ihre Freunde, Neuruppin 1910 (64 S.).

Von Stettin nach Berlinchen, in: Wahrheitszeuge 1912 (sechs Artikel von 16.11. bis 21.12.).

Hermann Liebig als Spurgeon-Übersetzer:

Ihr sollt heilig sein! Zwanzig Predigten von C.H.Spurgeon über die Heiligung der Kinder Gottes, ausgewählt und übersetzt von Hermann Liebig, Kassel 1889/1890 (176 S.).

C.H.Spurgeon, Predigt-Entwürfe oder: 104 Auszüge aus Predigten, die bis dahin im Druck nicht erschienen waren, Bd. 1, Altes Testament, Hamburg 1897 (236 S.); Bd. 2, Neues Testament, Hamburg 1897 (250 S.).

Das Evangelium für allerlei Volk. Sechzig kurze Predigten von C.H.Spurgeon. Nebst einer kurzgefassten Lebensgeschichte von dem Heimgegangenen und eine Vorrede von seinem Sohne und Nachfolger im Amte Thomas Spurgeon. Ins Deutsche übertragen von Hermann Liebig, Kassel 1899 (544 S.).

Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen) aus C.H.Spurgeons bisher in deutscher Sprache nicht erschienenen Werken. Gesammelt, übersetzt und zusammengestellt von Hermann Liebig, Cassel 1900, ³1903 (375 S.), 4.Aufl. 1904 (731 S.); Reprint Bonn 1989, Teil 1, hg. von Schirrmacher (348 S.).

Der Dienst am Evangelium. Reden von C.H.Spurgeon vor Predigern und Studenten. Autorisierte Übersetzung von Hermann Liebig, Cassel 1901, ²1925 (414 S., Vorwort von H. L., S. 3-6).

Christus im Alten Testament. 60 Predigten von C.H.Spurgeon. Autorisierte Übersetzung von Hermann Liebig, Kassel 1901 (708 S., Vorwort vom Übersetzer, S. V-VII).

Die Taufe der Wiedergeborenen. Zwölf Predigten von C.H.Spurgeon. Übersetzt und zusammengestellt von Hermann Liebig, Kassel 1904 (133 S.).

Die Gemeinde in Tätigkeit. Aus einer Ansprache an seine Studenten, von C.H.Spurgeon (übers. v. H.Liebig), in: Hilfsbote 1904, S. 86-89.

Bilder aus der Pilgerreise gezeichnet von C.H.Spurgeon. Ein Kommentar zu verschiedenen Stellen der unsterblichen Allegorie von John Bunyan. Mit einleitenden Bemerkungen von Thomas Spurgeon. Autorisierte Übersetzung von Hermann Liebig, Kassel 1905 (162 S., Vorwort zur deutschen Ausgabe von Hermann Liebig, S. IX-X).

Bilder und Gleichnisse. Eine Auswahl der besten Illustrationen aus C.H.Spurgeons Predigten. Gesammelt, übersetzt und systematisch geordnet von Hermann Liebig, Kassel ²1923, ³1928, (360 S. Geleitwort A. Hoefs).

Lehmann, Geschichte, Bd. 2, 1900, S. 253.321; F.W.Simoleit (Hg), Offizieller Bericht über den 1. Kongreß der europäischen Baptisten, Berlin 1908, S. 53.146.331; Lehmann, Geschichte, Bd. 2, neu bearbeitet von F.W.Herrmann, 1922, S. 294;

Festschrift zur Feier des 50jährigen Jubiläums des Predigerseminars der deutschen Baptisten zu Hamburg-Horn, 1930, S. 65.96; Albert Hoefs, Philipp Bickel. Ein Führer der zweiten baptistischen Generation in Deutschland. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Baptisten, Kassel 1936, S. 56f;

Donat, Ausbreitung, Register und S. 487.507; Hans Fehr, Assoziationen, in: Die Gemeinde 29/1969, S. 6f; Siegfried Liebschner, Erweiterter Vortrag zum 100jährigen Bestehen im Jahre 1966 (100 Jahre Baptistengemeinde Elmshorn), Elmshorn 1969, S. (1-32) 16;

E. Scheve, Dem Herrn vertrauen. Blüten und Früchte eines Lebens für Gemeinde, Mission und Diakonie, zusammengetragen v. G. Balders, Wuppertal 1979, S. 190; Festschrift Hundert Jahre Theologisches Seminar des BEFG 1880-1980, hg. v. G. Balders, Wuppertal/Kassel 1980, S. 163; W.H. Müller, Die fünf Brüder Liebig, Hamburg 1980 (Seminarabschlussarbeit); G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 46f.63.70; Wiard Popkes, Gemeinde - Raum des Vertrauens. Neutestamentliche Beobachtungen und freikirchliche Perspektiven, Wuppertal und Kassel 1984 S. 164f; W. Hörmann, Der Nachlass (II), in: Die Gemeinde 32/1987, S. 7 (mit Foto);

Stephan Holthaus, Fundamentalismus in Deutschland. Der Kampf um die Bibel im Protestantismus des 19. und 20. Jahrhunderts, Bonn 1993, S. 278.455; Thomas Klammt, „Ist die Heidenmission zu empfehlen?“ Die deutschen Baptisten und die Mission in der Ferne (1848-1913), edition afem, mission scripts Bd. 1, Verlag für Kultur und Wissenschaft Bonn 1994, S. 69.85;

Manfred Bärenfänger, Der Baptismus in Pommern, in: Freikirchenforschung 12/2002, S. (169-188) 171; Handwerkermissionar und Spurgeon-Übersetzer. Vor 100 Jahren, am 18. Juli 1914, starb Hermann Liebig, in: Die Gemeinde 14/2014, S. 32 (von Nicola Bourdon); Peter Muttersbach/Gotthard Wefel, Die Anfänge des Baptismus zwischen Harz und Heide, Norderstedt 2015, Register; vgl. auch wikipedia-Art. Hermann Liebig (dort weitere Lit.).

Bildnachweis: Oncken-Verlag 1960 / Oncken-Archiv Elstal

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