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Erich Wingenroth

Erich Wingenroth (* 21. Februar 1906 in Lüttringhausen; † 18. Mai 1976 in Velbert) war ein aus den Brüdergemeinden stammender Evangelist und Prediger in Velbert von 1948 bis 1972, Bundesdirektor und Vertreter der Brüdergemeinden in der ACK in Deutschland.

erich_wingenroth-1.jpgErich Wingenroths geistliche Heimat waren die Brüdergemeinden. Gelernt hatte er den Beruf eines Bankkaufmanns. Danach arbeitete er als Prokurist in Heidenheim und Berlin, diente in etlichen Brüdergemeinden und war an einigen Universitäten Gasthörer, vor allem im Bereich der Theologie. Noch vor dem Krieg wurde er in der offenen Brüdergemeinde Berlin-Hohenstaufenstraße auf die Predigerliste gesetzt. Im 2.Weltkrieg musste er in russischer Gefangenschaft sein eigenes Grab schaufeln; da hat er Gott versprochen, wenn er lebend davon kommt, ihm für immer zu dienen. In den Nachkriegsjahren war er darum zuerst einmal evangelistisch in etlichen Gemeinden im BEFG, vor allem weiterhin in den ehemaligen Brüdergemeinden, unterwegs. So fand 1947 unter seiner Verkündigung in Wuppertal der spätere Hamburger Dozent und Seminardirektor Dr. Eduard Schütz (1928-2001) zum Glauben. Im Dezember 1948 berief ihn die EFG Velbert als ihren hauptamtlichen Prediger. Die Gemeinde Velbert war seit 1941 ein Zusammenschluss der Baptistengemeinde mit der BfC-Gemeinde. Er selbst war ein überzeugter Vertreter einer engen Verbindung von Baptisten und „Brüdern“. Der Gemeinde Velbert diente er bis 1972. Von 1949 bis 1956 war er Bundesdirektor und Sprecher der Brüdergemeinden im BEFG und diente zugleich an vielen Sonntagen weiterhin der Velberter Gemeinde. In der Nachfolge von Hugo Hartnack war er auch Vertreter der Brüdergemeinden im BEFG in der ACK in Deutschland. Von 1955 bis 1973 war er ununterbrochen der Erste Vorsitzende der Ev. Allianz in Velbert, die durch ihn stark gelenkt und beeinflusst wurde. Wingenroth war auch seit 1957 bis zu seinem Lebensende im Vorstand des 1929 gegründeten Diakoniewerkes „Persis“ in Wuppertal-Elberfeld. Er war mit Helene Wäsch verheiratet und hatte mit ihr drei Töchter und einen Sohn. (Hartmut Wahl)

Archiv der EFG Velbert (hier sind wenige Schriftstücke von Wingenroth erhalten, einige Zeitungsartikel und Fotos).

„Aus ‚Finsternis und Dunkel‘. Heimkehrer-Tage im Bundesheim ‚Westerwald‘ in Rehe“, in: Mitteilungen aus der Bruderhilfe, Heft 6, Dezember 1948, S. 15f.

Freiheit und Grenze der Mitarbeiter Gottes, 1.Korinther 3, 5-9, in: Wort und Tat 1958, H. 5, S. 129-132.

Jahrbuch 1949, S. 5.6 (Bundeshaus).9.103; Jahrbuch 1950, S. 5.6 (Bundeshaus).7 (Vertrauensrat).102; Herbert Stahl, Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (Baptisten, Versammlung und Elimbewegung), in: Ulrich Kunz (Hg), Viele Glieder - Ein Leib. Kleinere Kirchen, Freikirchen und ähnliche Gemeinschaften in Selbstdarstellungen, Quell-Verlag Stuttgart 1953, S. (115-140) 122; Jahrbuch 1957/58, S. 10 (Vertrauensrat).18 (Sterbekasse).33 (ACK).138;

Die Gemeinde 26/1976, S. 16 (Nachruf); G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 138.145.308.315; Gerhard Jordy, Die Brüderbewegung in Deutschland, Bd. 3, Wuppertal 1986, S. 302f. 321.337-339.360f.367; Manfred Kasemann, Wilhelm Schmitten u.a. (Hg.), Eins. Auf daß sie eins seien … Fünfzig Jahre Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Velbert, 1991, S. 16.18;

R. Assmann, Der BEFG in der DDR. Ein Leitfaden zu Strukturen - Quellen - Forschung (Baptismus-Studien 6), Kassel 2004, S. 25.167; Ludwig David Eisenlöffel, Freikirchliche Pfingstbewegung in Deutschland. Innenansichten 1945-1985 (Kirche-Konfession-Religion Bd. 50), Göttingen 2006, S. 175; EFG Velbert (Hg.), 100 Jahre mittendrin … Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Velbert (Festschrift), Velbert o.J. (2011), S. 11 (Foto).26-29.31.

Bildnachweis: Archiv EFG Velbert

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  • von rfleischer