wiswedel

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Wilhelm Wiswedel

Wilhelm Wiswedel (* 17. April 1877 in Ahnebeck bei Braunschweig; † 15. September 1962 in Bayreuth) war Pastor und Täuferforscher, zuletzt in Bayreuth.

wilhelm_wiswedel.jpgEr stammte aus einer Bauernfamilie und wurde 1894 in der Baptistengemeinde Parsau bei Gifhorn getauft. Zunächst arbeitete er als Bibelbote (Bibelkolporteur) in Nordhausen und Umgebung 1901-1903. Von 1903 bis 1907 studierte er auf dem Predigerseminar in Hamburg. Anschließend war er Prediger in Chemnitz 1907-1923, in Schmalkalden 1923-1932 und in Bayreuth 1932-1951, wo er auch seinen Ruhestand verlebte. Er war ein geachteter Täuferforscher, der „zahlreiche populärwissenschaftliche Kurzaufsätze in baptistischen Periodika“ verfasste (Martin Rothkegel), gesammelt in seinen drei Bänden „Bilder und Führergestalten aus dem Täufertum (1928/1930/1952), aber auch Aufsätze zum Täufertum in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichte. Schon 1930 bezeichnete er Bolschewismus und Faschismus als antichristlich. (RF)

Nachruf von Martin Elsholz, Wilhelm Wiswedel zum Gedächtnis, in: Die Gemeinde 1962, Nr. 42, S. 11f.

Unveröffentlichte Kurzbiographie von 1984.

Dr. Armin Dietzel, Oldenburg/Old., Wilhelm Wiswedel. Sein Wirken für Wahrheit und Liebe in der Baptistengemeinde Bayreuth 1932- 1951, Schreibmaschinen-Manuskript (vgl. Festschrift Bayreuth 1990, S. 116).

Kurzbiographie von Martin Rothkegel mit Besprechung seiner Aufsätze zum Täufertum, in: Mennonitisches Lexikon Bd. V, Teil 1 (2010-2014), Art. Wiswedel, Wilhelm: http://www.mennlex.de/doku.php?id=art:wiswedel_wilhelm

Archiv EFG Bayreuth.

selbständige Veröffentlichungen:

Bilder und Führergestalten aus dem Täufertum, Bd. 1, Kassel 1928 (194 S.).

Bilder und Führergestalten aus dem Täufertum, Bd. 2, Kassel 1930 (212 S.).

Balthasar Hubmaier. Der Vorkämpfer für Glaubens- und Gewissensfreiheit, Kassel 1939 (Broschüre, 71 S.). (vgl. dazu Hans Rockel, in Jahrbuch 1939, S. 24)

Ich traue seinen Wunderwegen. Kurzgeschichten aus meinem Leben, Bayreuth o.J. (1949), 239 S.

Bilder und Führergestalten aus dem Täufertum, Bd. 3, Kassel 1952 (1.000 Expl., 231 S.).

Deines Wortes stille Kraft, Kassel 1955, 202 S. (biblische Besinnungen)

Aus unseres Gottes Wundergarten (Oncken-Archiv Elstal).

Zahlreiche Artikel in Wahrheitszeuge, Hilfsbote, Zeitschrift für bayrische Kirchengeschichte und Archiv für Reformationsgeschichte (ARG) u.a.:

Wahrheitszeuge 1914, S. 302f.311f (kritisch zum Kriegsbeginn).

Der Krieg und das Neue Testament, in: Wahrheitszeuge 1915, S. 253.

Die Idee des ewigen Friedens, in: Wahrheitszeuge 1920, Nr. 25, S. 196f.

Wegbereiter des Täufertums wie der Reformation überhaupt, in: Wahrheitszeuge 1921, Nr. 17-19.

Der Bauernkrieg und das Täufertum, in: Wahrheitszeuge 1921, Nr. 20+21.

Luther und das Täufertum, in: Wahrheitszeuge 1921, Nr. 29-34.

Herrn von Gerdtells Buch „Die Revolutionierung der Kirchen“ kritisch beleuchtet, in: Wahrheitszeuge 1922, Nr. 12, S. 83f; Nr. 21, S. 157f.

Balthasar Hubmaiers Lehre über den Heilsweg, in: Wahrheitszeuge 1922, Nr. 30, S. 229f.

Balthasar Hubmaiers Lehre vom heiligen Abendmahl, in: Wahrheitszeuge 1922, Nr. 31, S. 233f.

Was Dr. Balthasar Hubmaier über die Taufe lehrt, in: Wahrheitszeuge 1922, Nr. 33, S. 249f.

Einzelbilder aus der Leidenszeit der thüringischen Täufer, in: Wahrheitszeuge 1923, Nr. 20-22.

Der Missionswagen in Thüringen, in: Wahrheitszeuge 1925, Nr. 35, S. 278f. (vgl. Nr. 16, S. 127).

Rezension von: H.Bornkamm, Mystik, Spiritualismus und die Anfänge des Pietismus im Luthertum, 1926, in: Hilfsbote 1927, H. 4, S. 70.

Peter Riedemann, ein Gefangener Jesu Christi, in: Wahrheitszeuge 1928, Nr. 33, 261f; Nr. 34, 267f; Nr. 35, 276f; Nr. 36, 284-286; Nr. 37, 292f; Nr. 38, 301f.

War Thomas Müntzer wirklich der Urheber der großen Taufbewegung? in: Mühlhauser Geschichtsblätter 30, 1929/30, S. 268-273.

Referat „Gegenwartsnöte und unsere Gemeinden“, gehalten auf der Jahresversammlung der Thüringischen Vereinigung in Oberellen 1930, abgedruckt in: Gott mehr gehorchen als den Menschen? Festschrift 150 Jahre Baptistengemeinde Bayreuth 1840-1990, Bayreuth 1990, S. 209-211.

Zwei bedeutende Traktate aus dem Kreis der Taufgesinnten, in: Hilfsbote, 1931, S. 169ff.193ff.

Die Judenfrage in der Reformationszeit, in: Wahrheitszeuge 1931, N. 18, S. 140-142.

Die Juden im Heilsplan Gottes, in: Wahrheitszeuge 1935, Nr. 13, S. 98-100 (vgl. dazu R. Fleischer, Die deutschen Baptisten und ihr Verhalten zu Juden und Judenchristen, in: ZThG 23/2018, 60f).

Von den „Haushaben“ der Täufer, in: Hilfsbote 1936, S. 20f.

Wie nahmen die Täufer in die Gemeinde auf?, in: Hilfsbote 1937, S. 161f.

Die Testamentserläuterung. Ein Beitrag zur Täufergeschichte, in: Blätter für württembergische Kirchengeschichte Bd. 41 (1937), S. 64-76.

Die Nikolsburger Artikel. Ein Beitrag zur Täufergeschichte des 16. Jahrhunderts, in: Zeitschrift für bayrische Kirchengeschichte Bd. 13 (1938).

Die Verantwortung der Brüder Markus und Bernhard Klampferer vor dem Landesmarschall Hans Wilhelm von Roggendorf zu Wien, in: Täuferbote April 1938, S. 3-5.

Dr. Balthasar Hubmaier, in: Zeitschrift für bayrische Kirchengeschichte, Bd. 15 (1940).

Das Schulwesen der Huterischen Brüder in Mähren, in: ARG 37/1940, S. 38-60.

Die alten Täufergemeinden und ihr missionarisches Wirken, in: ARG 40/1943, S. 183-200; ARG 41/1948, S. 115-132.

The Inner and the Outer Word. A Study in the Anabaptist Doctrine of Scripture, in: MQR XXVI, 1952, S. 171-191.

Hans Schmidt, ein unbeugsamer Täuferprediger, in: Mennonitische Geschichtsblätter 1953.

Zum „Problem innes und äußeres Wort“, in: ARG 46/1955, S. 1-9.

Nach M. Rothkegel gibt es von Wiswedel ca. 30 Art. im Mennonitischen Lexikon und ca. 700 Beiträge in: Wahrheitszeuge, Hilfsbote, Friedensbote (alle Kassel) und Sendbote (Cleveland/Ohio).

Bilder und Führergestalten aus dem Täufertum (Rezension von Otto Piper), in: Wahrheitszeuge 1929, Nr. 4, S. 27; Festschrift zur Feier des 50jährigen Jubiläums des Predigerseminars der deutschen Baptisten zu Hamburg-Horn, 1930, S. 65.78; Wiswedel, Bilder und Führergestalten aus dem Täufertum. Zweiter Band (Rezension von Dr. Robert Friedmann, Wien), in: Wahrheitszeuge 1931, Nr. 35, S. 274f;

Daniel Pasche, Wilhelm Wiswedel zum 75. Geb., in: Mennonitische Geschichtsblätter 1953, S. 47f; 125 Jahre J.G.Oncken-Verlag Kassel 1828-1953, S. 53.63; Herbert Stahl, Der Bund Ev.-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, in: Ulrich Kunz (Hg), Viele Glieder - ein Leib. Kleinere Kirchen, Freikirchen und ähnliche Gemeinschaften in Selbstdarstellungen, Stuttgart 1953, S. (115-140) 117; Die Christusgemeinde nach der Schrift. Vorträge der Bundeskonferenz Hannover 1957, Kassel 1957, S. 80; J. Meister (Hg), Bericht über den Kongress der Europäischen Baptisten 26.-31.Juli 1958 in Berlin, Kassel 1959, S. 181; Martin Elsholz, Wilhelm Wiswedel zum Gedächtnis, in: Die Gemeinde 1962, Nr. 42, S. 11f (Nachruf); Guy F. Hershberger, Das Täufertum. Erbe und Verpflichtung (Die Kirchen der Welt, Reihe B, Bd. II), Stuttgart 1963 (The Recovery of the Anabaptist Vision, 1957), S. 12.161f.167; John H. Yoder, Täufertum und Reformation im Gespräch. Dogmengeschichtliche Untersuchung der frühen Gespräche zwischen Schweizerischen Täufern und Reformatoren, Zürich 1968, S. 83;

Wilhelm Hörmann, Auch diese Zeit ist Gottes Zeit. Erinnerungen, Wuppertal/Kassel 1981, S. 76; G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 72.272; Hans Guderian, Die Täufer in Augsburg. Ihre Geschichte und ihr Erbe. Ein Beitrag zur 2000-Jahr-Feier der Stadt Augsburg, Pfaffenhofen 1984, S. 142.145.153; Hans Guderian, Gemeinde zwischen Sekte und Bewegung. Zur Ekklesiologie des süddeutschen Täufertums, in: ThGespr 1/1988, S. (1-9) 9; Gott mehr gehorchen als den Menschen? Festschrift 150 Jahre Baptistengemeinde Bayreuth 1840-1990, hg. v. Rudolf Bräunling und Hans Stapperfenne, Bayreuth 1990, S. 105.106.113f.116f.120.121.123.124f.127 (Bild).128.129.134.137f.145.209-211 (Vortrag von 1930); Diabo&Lüllau, „Was sagt ihr nun zum väterlichen Erbe“. Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie aus dem Kaiserreich, hg. v. Uwe A. Gieske, Varel/Oldenburg 1993, S. 45; Diabo&Lüllau, „Hoffentlich enttäuscht uns Hitler nicht“. Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie 1925-1960, hg. v. Uwe A. Gieske, Berlin 1999, S. 151.156;

Markus Liebelt, Allgemeines Priestertum, Charisma und Struktur. Grundlagen für ein biblisch-theologisches Verständnis geistlicher Leitung (Systematisch-Theologische Monographien, Bd. 5), Wuppertal 2000, S. 78.315; Zwischen Himmel und Erde. Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde München (Baptisten), hg. von Andrea und Kim Strübind, 2002, S. 95;

Hans-Joachim Leisten, Wie alle andern auch. Baptistengemeinden im Dritten Reich im Spiegel ihrer Festschriften, Hamburg 2010, S. 15f.107.127; Rolf Dammann, So war es … Erinnerungen, 2011 (66 S.), S. 12.23; Jörg Swoboda, Täufertum und Gemeindeverständnis - Wirkungen und Ausblicke, in: ders. (Hg), … ließen sich taufen. Freikirchliche Orientierung für den Weg der Gemeinde, Buckow 2013, S. (68-123) 88.90.127; Andreas Zabka, Die Burgfriedenskirche, in: ZThG 20/2015, S. 167f, im Internet: https://www.gftp.de/downloads-und-dokumente/send/44-zthg-20-2015/583-azabka; Manfred Stedtler, Baptisten in der Weimarer Republik. Ihre Gedanken zu Politik und Gesellschaft, Bonn 2015, 2. Druck 2016, S. 24f.26.94.135; Roland Fleischer, Die deutschen Baptisten und ihr Verhalten zu Juden und Judenchristen besonders in der Zeit des Nationalsozialismus, in: ZThG 23/2018, S. (53-77) 60f.

Bildnachweis: Archiv EFG Bayreuth

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