rockel

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Hans Rockel

Hans (Johannes) Rockel (* 31. Januar 1906 in Königsberg; † 31. Mai 1979 in Mölln) war Prediger in Tübingen, Hamburg und Berlin, dann Lehrer für praktische Theologie in Hamburg. In den 1930er Jahren war er aktiv in der Friedensarbeit der Kirchen und Schriftleiter des Jugendblattes „Jungbrunnen“.

hans-rockel-2.jpgSein Vater war Oberinspektor der Reichsbahn und Ältester der Gemeinde Königsberg-Sackheim. Nach dem Abitur studierte Hans Rockel am Seminar in Hamburg von 1924-1927 und 3 Semester Philosophie an der Universität Hamburg. Anschließend wurde er Baptistenprediger in Tübingen und Zillhausen 1927-1932 und zugleich setzte er sein Studium 8 Semester fort bei Adolf Schlatter, Karl Heim und Karl Fezer in Tübingen. In Hamburg-Eimsbüttel diente er 1932-1934 und seit Juni 1934 als Jugendprediger in Berlin-Schmidtstraße neben Friedrich Rockschies. Von 1929 bis 1939 war er in der „Friedensarbeit der Kirchen“ aktiv tätig. Seit 1934 leitete er die Freundschaftsarbeit der baptistischen Jugend und übernahm im Oktober 1935 die Schriftleitung des Jugendblattes „Jungbrunnen“. 1937 versagte ihm die „Reichsschrifttumskammer“ die Anerkennung als Schriftleiter, „weil seine Person nicht geeignet war, die Öffentlichkeit im Sinne des NS zu beeinflussen.“ 1939 wurde er als Lehrer für praktische Theologie an das Seminar Hamburg berufen, konnte diesen Dienst aber wegen des Krieges zunächst nicht verwirklichen. Er leistete Kriegsdienst als Sanitäter von September 1940 bis Juni 1945. Danach begann er den Lehrdienst und leitete auch das Predigerseminar von 1946-1948, das nach der Ausbombung 1943 nach Wiedenest umgezogen war. Auf der Jugendversammlung des Baptistischen Weltbundes in Kopenhagen 1947 legte er ein Schuldbekenntnis ab. Im Oktober 1949 gründete er mit Johannes Arndt das Jugendseminar in Hamburg, das in den Anfangsjahren der Ausbildung von „Jugendschwestern“ diente und übernahm die Leitung bis 1960. 1971 trat er nach 25 Jahren Lehrdienst als praktischer Theologe in den Ruhestand und verbrachte seine letzten Lebensjahre in Mölln. „Er förderte Rüstwochen für Predigthelfer und Gemeindeälteste“. Freundschaftliche Beziehungen verbanden ihn mit Hans Arndt und Jacob Köbberling.

Bedeutung: Hans Rockel galt als Seelsorger und als von beiden Blumhardts und Karl Barth beeinflusster Reich-Gottes-Theologe (Eduard Schütz in: Festschrift. Hundert Jahre Theologisches Seminar des BEFG 1880-1980, Wuppertal und Kassel 1980, S. 25) .

Er war seit 1931 verheiratet mit Gisela, geb. Wieske, die vorher 10 Jahre Tabea-Diakonisse war. Sie hatten zwei Söhne, Hans-Günther, Fotograf in USA und Gerd, Spiegel-Redakteur in Hamburg. (RF)

Unveröffentlichte Kurzbiographie von 1984.

Porträt von Erhard Rockel, Hans Rockel zum Gedächtnis, in: G. Balders (Hg), Festschrift 100 Jahre Theologisches Seminar 1880-1980, Wuppertal 1980, S. 85-93.

Nachlass im Oncken-Archiv Elstal.

Berichte „Jugenddienst“ in den Jahrbüchern des Bundes der Baptistengemeinden in Deutschland, z. B. Jahrbuch 1937, S. 22-24; Jahrbuch 1938, S. 21f.

Selbständige Veröffentlichung

Festschrift zur Hundertjahrfeier der Ersten Baptistengemeinde Berlin Schmidstraße 1837-1937. Mit Beiträgen von Prediger F. Rockschies und Missionsdirektor F.W.Simoleit. Bearbeitet von Hans Rockel, Berlin 1937 (104 S., darin: Die geschichtliche Entwickelung der Gemeinde von 1837 bis 1937, S. 19-69.75-86.93-96.97-103).

Der Epheserbrief des Apostels Paulus. Sein Gedankengehalt in einer neuen Übertragung, Kassel 1950, ²1953, ³1953 (31 S., Auflage je 1.000 Expl.).

Beiträge in Zeitschriften u.a.

Verschiedene Artikel in Wahrheitszeuge, Jungbrunnen und in Junge Mannschaft (1949-1960).

Der gefallene Mensch (Eine Predigt über 1.Mose 3), in: Täuferbote 6/7/1931, S. 1-3 (aus Wahrheitszeuge?).

Gottes Anspruch an unsere Jugend in veränderter Lage unseres Volkes, in: Wahrheitszeuge 55 (1933), S. 266f.276f.283-285.

Schriftleiter des Jungbrunnen 1935-1937, dort versch. Art. z.B.:

Mutiges Bekennertum, 1936, Nr. 10, S. 183f (vgl. dazu A. Strübind, Unfreie Freikirche, ²1995, S. 214f); 1938, S. 166f.

Festschrift zur Hundertjahrfeier der Ersten Baptistengemeinde Berlin Schmidstraße 1837-1937. Mit Beiträgen von Prediger F. Rockschies und Missionsdirektor F.W.Simoleit. Bearbeitet von Hans Rockel, Berlin 1937 (104 S., darin: Die geschichtliche Entwickelung der Gemeinde von 1837 bis 1937, S. 19-69.75-86.93-96.97-103).

Brief vom 28.10.1937, in: R. Fleischer, Streit (Baptismus-Dokumentation 4), Elstal 2014, S. 49-51; Brief vom 1.11.1937, ebenda, S. 53-55; Brief vom 27.10.1948, ebenda, S. 133f.

Jugenddienst, in: Jahrbuch 1937 der Baptistengemeinden i.D., Kassel o.J. (1938), S. 23-24.

Jugenddienst, in: Jahrbuch 1938, Kassel o.J. (1939), S. 21f.

Der Weg durch die Schuld, (Vortrag vor der Ev. Allianz in Düsseldorf) 14. April 1946, in: H. Szobries, Schuldbekenntnisse (Baptismus-Dokumentation Bd. 3), Elstal 2013, S. 42-44.

Jugend im Zeichen eines neuen Anfangs. „Schulderklärung“ auf dem baptistischen Weltkongress in Kopenhagen 1947 (Sonderkonferenz der Jugendarbeiter), in: H. Szobries, Schuldbekenntnisse (Baptismus-Dokumentation Bd. 3), Elstal 2013, S. 54-56 (zuerst Bundespost 3/1947).

Die Taufe des Neuen Testaments und die andern Taufen (Vortrag auf der Jugendkonferenz des baptistischen Weltkongresses in Kopenhagen), in: Die Gemeinde 1947, Nr. 11, S. 83f.

Wider die Furcht (2. Tim. 1, 7), in: Junge Mannschaft 1949, Nr. 1, S. 2-3.

Das neue Jugendseminar in Hamburg-Horn, in: Junge Mannschaft 1949, Nr. 2, S. 11-12.

Weltweite Bruderschaft - Romantik oder Dienst?, in: Junge Mannschaft 1949, Nr. 11, S. 12-13.

Der Epheserbrief des Apostels Paulus. Sein Gedankengehalt in einer neuen Übertragung, Kassel 1950, ²1953, ³1953 (31 S., Auflage je 1.000 Expl.).

Wir fahren durch Schweden. Singkreis des Jugendseminars, in: Junge Mannschaft 1951, Nr. 11, S. 12-13.

Werfet euer Vertrauen nicht weg! (Hebr. 10, 35), in: Junge Mannschaft 1953, Nr. 1, S. 3-4.

Verlag und Seminar - zwei prägende Kräfte unseres Werkes, in: Die Gemeinde 1953, S. 324f.

Carl Neuschäfer zum Gedächtnis, in: Festschrift 75jähriges Jubiläum Predigerseminar, Hamburg-Horn 1955, S. 38-45.

Praktische Theologie, ebenda, S. 84-88.

Beruf und Berufung, in: Junge Mannschaft 1956, Nr. 2, S. 4-5.

Was hat der Bericht über das Apostelkonzil in Jerusalem zu bedeuten für die Einheit der Gemeinde heute und ihre Ordnungen?, in: Die Christusgemeinde nach der Schrift. Vorträge auf der Bundeskonferenz Hannover 1957, Kassel 1957, S. 112-116.

„Religionsunterrichtshilfe“. Lehrplan für den Religionsunterricht mit Angabe der einzelnen Stundenthemen, in: Sonntagsschulhelfer 3/1958 (vgl. dazu: Ulf Beiderbeck, Frei und geborgen [Baptismus-Studien 3], Kassel 2002, S. 57).

Hoffnung für die Welt, in: Bericht über den Kongress der Europäischen Baptisten 26.-31. Juli 1958 in Berlin, hg. v. J. Meister, Kassel 1959, S. 66-71.

Zum Jubiläum des Jugendseminars, in: 25 Jahre Jugendseminar Hamburg 1949-1974, Hamburg 1974, S. 9-11.

Fünfter Baptisten-Welt-Kongreß. Deutscher Bericht des in Berlin vom 4. bis 10. August 1934 gehaltenen Kongresses, hg. v. W.Harnisch und P.Schmidt, Kassel 1934, S. 44.51; Jahrbuch 1937, S. 2.3.23.24; Hundert Jahre Baptistische Freikirche in Zillhausen und im Kreis Balingen 1850-1950. Festschrift, S. 25.45f.50.58; 125 Jahre J.G.Oncken-Verlag Kassel 1828-1953, S. 61.63; Festschrift 75jähriges Jubiläum Predigerseminar, Hamburg-Horn 1955, S. 38-45.67.68.79.80.84-88.94; F. Townley Lord, Baptist World Fellowship. A short history of the Baptist World Alliance, London 1955, p. 84; Auf der Erde unter Gott. Drei Vorträge, hg. v. Rudolf Thaut, Kassel 1956, S. 7; K.-H. Walter, Die Geschichte der Jugendarbeit der deutschen Baptisten von den Anfängen bis zur Gegenwart, 1834-1958 (Examensarbeit Seminar Hamburg 1958); J. Meister (Hg), Bericht über den Kongress der Europäischen Baptisten 26.-31.Juli 1958 in Berlin, Kassel 1959, S. 144; H. Fehr, Vom Ausbildungskurs zum Theologischen Predigerseminar, in: Die Gemeinde 15/1971, S. 8; 17/1971, S. 6; Abschied von einem Lehrer (Johannes Rockel), in: Die Gemeinde 30/1971, S. 15; 25 Jahre Jugendseminar Hamburg 1949-1974, Hamburg 1974, S. 15.16.18.57; Nachruf in Die Gemeinde 30/1979, S. 14 (Siegfried Kerstan); G. Balders, Eine „Theologie des Führerprinzips“?, in: ThGespr 1-2/1979, S. (29-40) 35; Erhard Rockel, Hans Rockel zum Gedächtnis * 31.1.1906 – 31.5.1979 , in: G. Balders (Hg), Festschrift Hundert Jahre Theologisches Seminar 1880-1980, Wuppertal 1980, S. 85-93; Festschrift Hundert Jahre Theologisches Seminar 1880-1980, S. 25.31.42.46.52.56.130.136.138.140.142.148.152.154.163.172.181f.236.240.245; Wilhelm Hörmann, Auch diese Zeit ist Gottes Zeit. Erinnerungen, Wuppertal/Kassel 1981, S. 145; G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 90.95.117.119f.120.129f.131.136.150.247.260.302.303.304f.307.308; Festschrift 150 Jahre Oncken-Gemeinde 1834-1984, zusammengestellt von H. Becker, D. Kroll, E. Rockel, Hamburg 1984, S. 96.141; Edwin Brandt, Einleitung zu „Offenes Sendschreiben“ von G.W.Lehmann, 1987, S. 18 A. 39; Die Gemeinde 29/1995, S. 6; Andrea Strübind, Unfreie Freikirche, 2.Aufl. 1995, Register; Diabo&Lüllau, „Hoffentlich enttäuscht uns Hitler nicht“. Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie 1925-1960, hg. v. Uwe A. Gieske, Berlin 1999, S. 39.229.305; A. Strübind, Trennung von Staat und Kirche? Bewährung und Scheitern eines freikirchlichen Prinzips, in: ZThG 4/1999, S. (261-288) 282;

Astrid Giebel, Glaube, der in der Liebe tätig wird (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, S. 246; Ulf Beiderbeck, Frei und geborgen (Baptismus-Studien 3), Kassel 2002, S. 57.68; R. Assmann, Der BEFG in der DDR. Ein Leitfaden zu Strukturen – Quellen – Forschung (Baptismus-Studien 6), Kassel 2004, S. 35; Erhard Rockel, Fröhlich, gläubig und vernünftig. Kirchengeschichte(n) aus meinem Predigerleben, Berlin 2004, S. 18f; Karl Heinz Voigt, Freikirchen in Deutschland (19. und 20. Jahrhundert) (Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen III/6), Leipzig 2004, S. 165; Gutes predigen. 21 Predigten mit je einer Anleitung, Gutes gut zu predigen, hg. v. D. Lütz, Berlin (2004) ²2005, S. 193; H. Szobries, Auf der Suche nach Schuldbewusstsein und Schuldbekenntnissen. Der Bund Ev.-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) und seine Bewältigung der NS-Zeit, in: Freikirchenforschung Nr. 15, 2005/06, S. (272-304) 282f.285f; Horst Afflerbach, Die heilsgeschichtliche Theologie Erich Sauers, Wuppertal 2006 (543 S.), Register; Frank Fornaçon, Zwischen Weltflucht und Weltverantwortung. Baptisten als Minderheit auf der Suche nach ihrer politischen Heimat. Historischer Überblick über die Zeit von 1834 bis 1950, in: Freikirchenforschung 17/2008, S. (92-105) 102; Bernard Green, European Baptists and the Third Reich, Baptist Historical Society 2008, Index (270 S.); D. Lütz (Hg), „Die Bibel hat die Schuld daran“. Festschrift zum 175. Jubiläum der Oncken-Gemeinde in Hamburg 2009, S. 362.363; Dorothea Nowak, Wenn sich Türen auftun. Autobiographische Einsichten, Berlin 2010, S. 22f; H. Szobries, Schuldbekenntnisse (Baptismus-Dokumentation Bd. 3), Elstal 2013, S. 15.20.21f.42-44.53.54-56; R. Fleischer, Streit (Baptismus-Dokumentation Bd. 4) Elstal 2014, S. 13.15.17.20.49-51.53-55.133f; Andrea Strübind, Keine dauerhafte, vertretbare Neuordnung - Die Entstehung des Bundes Evang.-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) 1941/42 (aus baptistischer Sicht), in: R.Assmann/A.Liese (Hg.), Unser Weg - Gottes Weg? (Baptismus-Dokumentation 5), 2015, S. (7-38) 24f; Heinz Szobries, Beobachtungen zu Jubiläumsschriften der EFG Berlin-Tempelhof, in: Freikirchenforschung 25/2016, S. (239-255) 245.246.248.249.251.253.254; Martin Rothkegel/Reinhard Assmann (Hg), Eine freie Kirche in einer freien Gesellschaft. Freikirchliche Perspektiven auf das Verhältnis von Kirche und Staat (Schriftenreihe des Berliner Instituts für vergleichende Staat-Kirche-Forschung 30), Berlin 2019, S. 270.

Bildnachweis: Oncken-Archiv des BEFG Elstal / Oncken Verlag 1980

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  • von rfleischer