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Philipp Bickel

Philipp Bickel (* 29. September 1829 in Weinheim/Bergstraße; † 9. November 1914 in Kassel) war Schriftsetzer, Prediger, Direktor des Oncken-Verlags und erster Redakteur des Wahrheitszeugen.

philipp_bickel.jpgphilipp_bickel-1.jpgPhilipp Bickel war gelernter Schriftsetzer. Er emigrierte nach der gescheiterten Revolution in Baden 1848 nach Nordamerika. Dort bekehrte er sich und ließ sich taufen. Ein Studium der Theologie am Predigerseminar der deutschen Baptisten in Rochester/N.Y. von 1852 bis 1855 schloss sich an. Er stand zunächst im Gemeindedienst, dann arbeitete er als Zeitschriftenredakteur. Seit 1870 war er Leiter des Publikationshauses in Cleveland/Ohio. 1878 kehrte er nach Deutschland zurück, um den Oncken-Verlag, damals noch in Hamburg, zu reorganisieren; 1878 wurde er Direktor des Verlages und Redakteur des Wahrheitszeugen, der ab 1879 erschien (Redakteur mit „Herz und Humor“, so G. Balders). Es erschienen neu ein Kinderblatt („Grüne Auen“, später „Morgenstern“), eine Arbeitshilfe für Sonntagschulhelfer, und die Zeitschriften des Jünglingsbundes („Wort und Werk“ seit 1881) sowie der Frauen- und Jungfrauenvereine („Tabea“ seit 1883), dazu seit 1879 der Volkskalender „Die Jahreszeiten“. 1887 konnte er seinen baptistischen Freund John D. Rockefeller dazu bewegen, eine Spende von 5.000 Dollar zum Erwerb des Grundstücks für das Predigerseminar an der Hamburger Rennbahnstraße zu geben. 1899 organisierte sein Sohn Karl den Umzug des Oncken-Verlages von Hamburg nach Kassel. (RF nach der KB von Günter Balders)

Kurzbiographie von Günter Balders in G. Balders (Hg), Ein Herr, 1984, S. 340.

Biographie: Albert Hoefs, Philipp Bickel. Ein Führer der zweiten baptistischen Generation in Deutschland. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Baptisten, Kassel 1936 (146 S.).

Philipp Bickel. Der erste „Schmied“ (nach der 1936 erschienenen Biographie bearbeitet von J. Schütte), in: Die Gemeinde 1960, Nr. 5-11.

Friedrich Wilhelm Bautz, Art. Bickel, Philipp, in: BBKL, Bd. 1 (1990), Sp. 579: https://www.bbkl.de/public/index.php/frontend/lexicon/B/Bi-Bj/bickel-philipp-53220//

Kurzbiogaphie in wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Bickel

Kurzbiographie der North American Baptist Conference: https://nabconference.org/nab-heritage-commission/biographies/

Handbuch M. Jelten, 1997, S. 157.

Albert Hoefs, Philipp Bickel, 1936, S. 146 (Quellen zur Biographie).

Art. im Wahrheitszeugen.

Hg. des Singvögeleins, zuerst 1867 in USA, 1874 und 1930 in Deutschland mit Liedern erwecklich-fröhlicher Frömmigkeit: Neues Singvögelein. Eine Sammlung von Liedern für Sonntagsschulen.

Neue Bearbeitung des alten „Singvögeleins“, Kassel 1930, 152 S. (310 Lieder); Das neue Singvögelein, Wuppertal 1972 (288 S.). Vgl. dazu Volkmar Hamp, Vom „Singvögelein“ zu „Jede Menge Töne“. Zur Geschichte freikirchlicher Kinderliederbücher in Deutschland, in: ThGespr 2008, H. 1, S. 23-27: http://www.vhamp.de/page4/page1659/page1669/page1669.html

Das neue Verlagshaus, in: Wahrheitszeuge 1895, Nr. 18, S. 140f.

F.W.Simoleit (Hg), Offizieller Bericht über den 1. Kongreß der europäischen Baptisten, Berlin 1908, S. 87.300; J. Lehmann, Geschichte, Bd. 2, 1900, S. 176.340; Albert Hoefs, Philipp Bickel. Ein Führer der zweiten baptistischen Generation in Deutschland, Kassel 1936 (146 S., Foto vor S. 1: „Der Sechzigjährige“); Karl Schütte, Philipp Bickel und sein Werk. Von 1878-1898, in: 125 Jahre J.G.Oncken-Verlag Kassel 1828-1953, S. 16-24.30 (auch in Die Gemeinde 1953, S. 230ff, bes. 243-245.261); Festschrift 75jähriges Jubiläum des Predigerseminars Hamburg-Horn, 1955, S. 65 (Rockefeller); Donat, Ausbreitung, Register; Philipp Bickel. Der erste „Schmied“ (nach der 1936 erschienenen Biographie bearbeitet von J. Schütte), in: Die Gemeinde 1960, Nr. 5-11; H. Fehr, Ausbildungskurs, Die Gemeinde 14/1971, S. 6; Die Gemeinde 1978 Nr. 19 (150 Jahre Oncken-Verlag), S. 8-15; G. Balders, Art. Bickel, Philipp, in: Ev. Gemeindelexikon, hg. v. E. Geldbach u.a., Wuppertal 1978, S. 83; G. Balders, Theurer Bruder Oncken. Das Leben Johann Gerhard Onckens in Bildern und Dokumenten, Wuppertal und Kassel 1978, Register; Festschrift Hundert Jahre Theologisches Seminar des BEFG 1880-1980, hg. v. G. Balders, Wuppertal/Kassel 1980, S. 104f.107.110 (Rockefeller).112.176.179.182.235; G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 40.46-48.56f.60.63.294.340; Festschrift 150 Jahre Oncken-Gemeinde 1834-1984, zusammengestellt von H. Becker, D. Kroll, E. Rockel, Hamburg 1984, S. 32f; 100 Jahre Gemeindegeschichte als Geschenk und Auftrag, Ev.-Freikirchliche Gemeinde Hamburg-Fuhlsbüttel 1984, S. 28-30 (Verfasser: Walter Feldkirch); BBKL, Bd. 1 (1990), Sp. 579: Art. Bickel, Philipp (von Friedrich Wilhelm Bautz); Günter Balders, Freikirchliche Hymnologie - eine unerledigte Aufgabe, in: ThGespr 2/1990, S. (4-24) 11; Walter Feldkirch, Auch Pastoren sind nur Menschen. Heiteres und Nachdenkliches. Wuppertal und Kassel 1991, S. 50; Thomas Klammt, „Ist die Heidenmission zu empfehlen?“ Die deutschen Baptisten und die Mission in der Ferne (1848-1913), edition afem, mission scripts Bd. 1, Verlag für Kultur und Wissenschaft Bonn 1994, Register; Wenn eure Kinder später einmal fragen. Festschrift 150 Jahre EFG Kassel-Möncheberg, 1997, S. 34.35 (Text: Ewald Höllerhage); Manfred Bärenfänger, „Spannende“ baptistische Kirchengeschichte. Sehr persönliche Gedanken, in: ZThG 4/1999, S. (238-251) 241; Astrid Giebel, Glaube, der in der Liebe tätig wird (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, S. 99; Karl Heinz Voigt, Freikirchen in Deutschland (19. und 20. Jahrhundert) (Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen III/6), Leipzig 2004, S. 96; Rolf Sturhahn (Hg), Ein Mann geht seinen Weg. Samuel Knappe - Schmied und Prediger. Lebenserinnerungen nach handschriftlichen Aufzeichnungen, Berlin 2005, S. 49; G. Balders, Lobt in seinem Heiligtume, den der große Wunder tut. Julius Köbner als Herausgeber der „Glaubensstimme“ und als Liederdichter, in: E. Geldbach u.a. (Hgg), Religionsfreiheit. Festschrift zum 200. Geburtstag von Julius Köbner, Berlin 2006, S. 76.80; Hoffnung für Altenburg. Eine Gemeindegeschichte. 125 Jahre Gemeinde Altenburg, Hg. EFG Altenburg, 2006, S. 18f; Arno Kallweit, Schleswigs Baptistenchronik 1856-2006 im Spiegel deutsch-dänischer Geschichte, Berlin 2006 (467 S.), S. 120; Volkmar Hamp, Vom „Singvögelein“ zu „Jede Menge Töne“. Zur Geschichte freikirchlicher Kinderliederbücher in Deutschland, in: ThGespr 2008, H. 1, S. 24; Hans-Volker Sadlack, Spurensuche. 175 Jahre Baptisten in Deutschland. Ein Reiseführer, Kassel 2009, S. 33.36.38; Hans-Martin Thimme, August Rauschenbusch zwischen Deutschland und Amerika, in: Frank Lüdke, Norbert Schmidt (Hg.), Die neue Welt und der neue Pietismus. Angloamerikanische Einflüsse auf den deutschen Neupietismus, Berlin 2012, S. 59; A. Strübind, „Mission to Germany“. Die Entstehung des deutschen Baptismus in seiner Verflechtung mit der internationalen Erweckungsbewegung und den Schwesterkirchen in den USA und in England, in: A.Strübind/M.Rothkegel (Hg), Baptismus. Geschichte und Gegenwart, Göttingen 2012, (163-200) S. 197 A.135; Singvögelein: Geistliche Evergreens, in: Die Gemeinde 1/2014, S. 32 (Nicola Bourdon); Manfred Stedtler, Baptisten in der Weimarer Republik. Ihre Gedanken zu Politik und Gesellschaft, Bonn 2015, 2. Druck 2016, S. 86; vgl. auch wikipedia-Art. Philipp Bickel (Werke und Lit.).

Bildnachweis: Oncken-Verlag 1936 (Foto links) / Oncken-Archiv Elstal

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  • von rfleischer