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Egon Maschke

Egon Maschke (* 4. September 1928 in Berlin; † 1. Juli 2019 in Hannover) leitete zusammen mit seiner Frau von 1953 bis 1992 das Lehrlings-Wohnheim Kirchröder Turm aus dem sich das Ev.-Freikirchliche Sozialwerk Hannover entwickelte (heute: Diakoniewerk Kirchröder Turm). Er gründete 1975 und leitete viele Jahre ebenfalls mit seiner Frau Fridegart die Einrichtung „Dienste in Israel“ des Diakoniewerks Kirchröder Turm in Hannover (und damit des BEFG), die als praktischer Versöhnungsdienst Brücken baut zum jüdischen Volk und den Christlich-Jüdischen Dialog fördert.

maschke-egon-2.jpgEgon Maschke wuchs in Berlin auf. Seine Mutter, Meta Maschke, gehörte in Berlin zu den Unterstützern der baptistisch-judenchristlichen Familie Schmul/Schmal. Egon Maschke bezeugte von seiner Mutter: „Ihre Gottesfurcht war größer als die Angst vor den Nazis“ (Telefonate von 2010). Im Alter von 25 Jahren übernahm er mit seiner Frau Fridegart die Leitung des Jugendwohnheims in Hannover-Kirchrode. Das Evangelisch-Freikirchliche Sozialwerk in Hannover (heute Diakoniewerk Kirchröder Turm) entwickelte er aus kleinen Anfängen. Die Einrichtung ´Dienste in Israel`, die zum Diakoniewerk Kirchröder Turm gehört, ist ebenfalls von ihm und seiner Frau ins Leben gerufen worden. ´Dienste in Israel` nimmt aufgrund unserer Geschichte Begegnungen und Versöhnungsdienste mit Menschen aus Israel wahr und wird darum in Israel oft „HaGoshrim - Die Brückenbauer“ genannt. Die Arbeit geschieht durch Freiwilligendienste von jungen Christen, die in sozialen Einrichtungen in Israel alte, kranke und behinderte Menschen pflegen und betreuen.

„Er war bescheiden in seinen persönlichen Ansprüchen … Er ist seiner Berufung gefolgt und hat aus der Stille und dem Hören voller Vertrauen auf Gott, immer wieder neue Schritte ins Ungewisse gewagt“ (Vorstand Hans-Peter Pfeifenbring und Aufsichtsratsvorsitzende Viola Steinberg, geb. Maschke). Bis zu seinem Lebensende war er zusammen mit seiner Frau mit dem Volk und dem Land Israel eng verbunden.

Egon Maschkes Inspiration, die zur Gründung von „Dienste in Israel“ führte, lautete: „Im Angesicht der Last unserer Vergangenheit und im Licht der Verheißungen Gottes tun wir gut daran, uns unserer Herkunft und Wurzel bewusst zu werden, damit wir unsere Gegenwart und Zukunft gesegnet gestalten können“.

An der „Handreichung“ des BEFG von 1997 „Zum Verhältnis von Juden und Christen“ hat Egon Maschke mitgearbeitet (zusammen mit Kim Strübind, Heinrich Christian Rust und Stefan Stiegler).

Er war verheiratet mit Fridegart (1926-2021) und hatte mit ihr vier Kinder. (RF)

Nachruf von Klaus Rösler in Die Gemeinde 15/2019, S. 27.

Telefonate 25.8. und 5.11.2010.

R. Fleischer, Judenchristliche Mitglieder in Baptistengemeinden im „Dritten Reich“, 2012/2019, S. 48-53 (Frieda und Rosa Schmul/Schmal): https://www.theologisches-gespraech.de/ausgabenuebersicht/beiheft-thgespr-2012-rev-2019

Archiv ´Dienste in Israel` Hannover.

Traueranzeige: https://trauer-anzeigen.de/traueranzeige/egon-maschke

Fridegart Maschke, Was unterscheidet die bürgerliche Zivilisationskost von der Vollwerternährung?, in: Blickpunkt Gemeinde 2/1987, S. 22-26.

Egon und Fridegart Maschke, Dienste in Israel, in: Blickpunkt Gemeinde 4/1988, S. 11-13.

Fridegart Maschke, Feste im Jahreszyklus in Israel (Rosch ha Schana, Jom Kippur, Sukkot, Simchat Thora, Chanukka, Purim, Pessach, Schawuot, Tischa be Aw, Der Schabbat, dazu werden noch vier säkulare Feste genannt), in: ebenda, S. 24-29.

Jahrbuch 1955, S. 16 (Leiter Sozialwerk Hannover).34.145.

Jahrbuch 1957/58, S. 21 (Vorsteher Sozialwerk Hannover).36.149.

Jahrbuch 1968/69, S. 22 (Vorsteher Sozialwerk Hannover).40.149.

Jahrbuch 1974/75, S. 18 (Sozialwerk Hannover, Geschäftsführer).33.133.

Günter Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 332.

Jahrbuch 1989/90, S. 26 (Sozialwerk Hannover, Geschäftsführer und Dienste in Israel).52.186.

Egon Maschke, 70. Geburtstag, in: Dienste in Israel, Nr. 66 (November 1998), S. IV.

40 Jahre Dienste in Israel. Ein Buch zum Erinnern, Hg. Dienste in Israel, Hannover 2016.

Nachruf von Klaus Rösler in Die Gemeinde 15/2019, S. 27.

Brückenbauer-Magazin 2/2019: https://docplayer.org/168055223-Dienste-in-israel-liebe-leserin-lieber-leser-brueckenbauer-magazin-ausgabe-2-2019-nr-die-brueckenbauer.html

Dirk Sager, Der christlich-jüdische Dialog in evangelisch-freikirchlicher Perspektive, in: Freikirchenforschung 28/2019, S. (18-29) 19.20.23.

Cornelius Schneider, HaGoshrim - Die Brückenbauer. Versöhnung zwischen Deutschen und Israelis, in: Die Gemeinde 8/2022, S. 6f.

Eckard Schaefer, Zukunft braucht Vergangenheit. Und Vergangenheit braucht Zukunft, in: siehe oben. Informationen aus dem Diakoniewerk Kirchröder Turm, Ausgabe Mai 2023, S. 16f: https://dw-kt.de/aktuelles-dw/unser-magazin/2023/mai

Ralph Zintarra, Zur Geschichte von Dienste in Israel: https://dienste-in-israel.de/wp-content/uploads/2019/09/Zur-Geschichte-von-Dienste-in-Israel-Ralph-Zintarra.pdf

https://dienste-in-israel.de/entstehung-und-geschichte/

Bildnachweis: Oncken Verlag / Die Gemeinde 15/2019

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