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Karl Breidenbach

Karl Breidenbach (* 22. April 1866 in Witzhelden; † 19. Dezember 1946 in Sondershausen/Thüringen) war Gründer der freikirchlichen Soldatenmission, „Soldatenvater“ des Bundes der Baptistengemeinden und später Leiter der Allianz-Soldatenmission.

Breidenbach stammt aus einer frommen bergischen Familie; bereits sein Großvater war ein bekehrter Christ, wie in dem Büchlein seiner Tochter Lydia „Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit“ geschildert wird. Seine Bekehrung erlebte Karl Breidenbach 1886 als Soldat in Metz. Bis September 1891 war er dort als Soldat (Entlassung als Unteroffizier). 1889 bewerkstelligte er die Gründung des ersten christlichen Soldatenheims in Metz und wurde so über Jahre der Hausvater. Demzufolge entstand durch ihn eine freikirchliche Soldatenmission. Vom 7. November 1891 an blieb Breidenbach, kurz nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst, als Bibelbote der Baptistengemeinde Straßburg weiterhin in Metz. Mit Hilfe der 1893 gegründeten Gemeinde Straßburg gründete Breidenbach 1896 die Gemeinde Metz. 1902 wurde er Reisesekretär des baptistischen Jünglingsbundes (und gleichzeitig Bundessoldatenpfleger) mit Sitz in Halle. Mitarbeiter und später Leiter der Allianz-Soldatenmission, die Traktate verbreitete und Soldatenfreizeiten durchführte; galt seinerzeit als „Soldatenvater“ des Bundes. 1913 erlebte er auf einer Fahrt nach Königsberg einen Zugunfall, durch den er vier Jahre dienstunfähig war; danach versah er einen halbwöchentlichen Gemeindedienst in Bitterfeld und Aushilfsdienste. Nach dem Ersten Weltkrieg widmete er sich wieder verstärkt der Soldatenmission (ab 1922 „Deutsche Wehrmachts- und Schutzpolizei-Mission“ genannt), die die Monatsschrift „Kameradendienst“ (von 1923 bis Februar 1936) herausgab. Seit 1918 lebte er in Sondershausen, zehn Jahre später war er Prediger der kleinen Baptistengemeinde am Ort. In dem Jahr 1928 verlor er seine erste Frau Emma, geb. Bellinger, die seine missionarische Arbeit aktiv unterstützt hatte. Aus seiner ersten Ehe stammten acht Kinder, von denen er vier leiden und sterben sah. 1930 heiratete er Paula Krause, die 25 Jahre in der Baptistengemeinde Leipzig als Gemeindeschwester aktiv gewesen war. Als engagierter Vertreter der Ev. Allianz war er von 1902 bis 1933 auch immer wieder Leiter der Anfangs-Gebetsstunden sowie Redner und Berichterstatter auf der Blankenburger Konferenz. Nach der Einschränkung der Soldatenseelsorge nur noch auf die staatlich anerkannten Wehrmachtsseelsorger und dem Verbot jeglicher Soldatenmission gründete Breidenbach im Jahr 1938 den „Freikirchlichen Ausschuss für Soldatenpflege“, der aber auf Betreiben der Nationalsozialisten ab 1940 seine Arbeit vollständig einstellen musste. Intensiven persönlichen Kontakt pflegte er durch seine Soldatenmission u.a. mit General Georg von Viebahn (1840-1915) und dessen Söhnen Friedrich Wilhelm (1878-1957) und Bernd von Viebahn (1890-1984), mit General Ludwig von Estorff (1859-1943) und Major Ernst Lange (1880-1942) sowie mit General Georg von Oven (1868-1938), dem langjährigen Leiter des Kriegerdankbundes, dessen Mitglieder auch in Baptistengemeinden zu Hause waren. Auch mit F. W. Kaiser (1857-1945), Düsseldorf (später: Essen), von den Freien evangelischen Gemeinden, der 1891 eine Soldatenmission gegründet hatte, arbeitete er eng zusammen. (Hartmut Wahl)

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