hermann_gieselbusch

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rfleischer [Leben]
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 {{  :hermann-gieselbusch.jpg?nolink&158x243|hermann-gieselbusch.jpg}}Als Sohn von Berta Gieselbusch und Gustav Gieselbusch Enkelsohn Eduard Scheves, verheiratet mit Ilse Baresel, einer Enkeltochter Julius Köbners, so bestens mit dem Erbe der Väter vertraut und ihm geistlich verpflichtet, war er zugleich ein manchen unbequemer Verfechter des allgemeinen Priestertums, "immer von der Sorge begleitet im Baptismus könnte ein Klerikalismus um sich greifen" (Manfred Otto). Von 1951 bis zu dessen Auflösung 1966 Mitglied, ab 1957 Vorsitzender des "Arbeitsausschusses des Bundesrates", dessen Kontrollfunktion gegenüber der Bundesleitung nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen während und nach dem Dritten Reich er für unbedingt notwendig erachtete. Seine "erstaunliche Nähe zur jungen Generation … und ein großes Verständnis für die brennenden Fragen der Gegenwart" (M. Otto) rühren wohl nicht zum wenigsten aus seiner anfänglichen Tätigkeit als Gymnasiallehrer und seiner Lebensarbeit als leitender Mitarbeiter der Schulbuchverlage Teubner in Leipzig und (nach 1946) Klett in Stuttgart. Hermann Gieselbusch war auch aktives Mitglied der Kirchlich-Theologischen Sozietät in Württemberg (//Kurzbiographie von Günter Balders in: G.Balders [Hg.], Ein Herr, 1984, S. 347//). {{  :hermann-gieselbusch.jpg?nolink&158x243|hermann-gieselbusch.jpg}}Als Sohn von Berta Gieselbusch und Gustav Gieselbusch Enkelsohn Eduard Scheves, verheiratet mit Ilse Baresel, einer Enkeltochter Julius Köbners, so bestens mit dem Erbe der Väter vertraut und ihm geistlich verpflichtet, war er zugleich ein manchen unbequemer Verfechter des allgemeinen Priestertums, "immer von der Sorge begleitet im Baptismus könnte ein Klerikalismus um sich greifen" (Manfred Otto). Von 1951 bis zu dessen Auflösung 1966 Mitglied, ab 1957 Vorsitzender des "Arbeitsausschusses des Bundesrates", dessen Kontrollfunktion gegenüber der Bundesleitung nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen während und nach dem Dritten Reich er für unbedingt notwendig erachtete. Seine "erstaunliche Nähe zur jungen Generation … und ein großes Verständnis für die brennenden Fragen der Gegenwart" (M. Otto) rühren wohl nicht zum wenigsten aus seiner anfänglichen Tätigkeit als Gymnasiallehrer und seiner Lebensarbeit als leitender Mitarbeiter der Schulbuchverlage Teubner in Leipzig und (nach 1946) Klett in Stuttgart. Hermann Gieselbusch war auch aktives Mitglied der Kirchlich-Theologischen Sozietät in Württemberg (//Kurzbiographie von Günter Balders in: G.Balders [Hg.], Ein Herr, 1984, S. 347//).
  
-1917 verlobte er sich mit Ilse Baresel, einer Enkelin von Julius Köbner. Als patriotischer Deutschnationaler zog er freiwillig in den 1. Weltkrieg. 1922 promovierte er in Hamburg. Nach dem Studium wurde er Gymnasiallehrer für alte Sprachen in Cuxhaven und heiratete erst 1925. "Von 1928-1939 zogen Ilse und Hermann Gieselbusch nach Leipzig, weil er in dem damals bedeutenden Schulbuch-Verlag Teubner eine Anstellung fand" (Erhard Rockel, 2006). 1939 ging er "wieder als Freiwilliger in den Zweiten Weltkrieg; diesmal als Reserve-Offiziers-Anwärter. Er konnte nicht Offizier werden, weil er ´jüdisch vergiftet` war" (E. Rockel, 2006). Seit 1946 lebte er mit seiner Frau Ilse in Stuttgart, wo er als leitender Redakteur des Klett-Verlags arbeitete und 1965 in den Ruhestand trat. Als Mitglied der Stuttgarter Gemeinde beteiligte sich der "bibelkundige Mann (er las das Neue Testament griechisch)" (E. Rockel, 2006) am Verkündigungsdienst. Der Altphilologe und Laienprediger war progressiv der Jugend und Studenten zugewandt. Für das baptistische Werk betonte er den Nonkonformismus und gab eine Sammlung von Köbner-Schriften heraus (1927) mit einem instruktiven teilweise kritischen Überblick zur baptistischen Geschichte. Auch verfasste er einen wertvollen Hintergrundbericht zum Leben seines Vaters, dem Reformer und Direktor des Hamburger Seminars Gustav Gieselbusch. Er stiftete 1952 zusammen mit dem Hamburger Seminar den „Gustav-Gieselbusch-Gedächtnispreis“ (vgl. Krajewski, Felix Mantz, 10). Auf dem Waldfriedhof in Stuttgart-Degerloch (Abteilung 13 W) wurde er beigesetzt, wo auch seine Frau Ilse (1902-1994) 15 Jahre später ihre letzte Ruhestätte fand. (//RF// //nach Erhard Rockel//)+1917 verlobte er sich mit Ilse Baresel, einer Enkelin von Julius Köbner. Als patriotischer Deutschnationaler zog er freiwillig in den Ersten Weltkrieg. 1922 promovierte er in Hamburg. Nach dem Studium wurde er Gymnasiallehrer für alte Sprachen in Cuxhaven und heiratete erst 1925. "Von 1928-1939 zogen Ilse und Hermann Gieselbusch nach Leipzig, weil er in dem damals bedeutenden Schulbuch-Verlag Teubner eine Anstellung fand" (Erhard Rockel, 2006). 1939 ging er "wieder als Freiwilliger in den Zweiten Weltkrieg; diesmal als Reserve-Offiziers-Anwärter. Er konnte nicht Offizier werden, weil er ´jüdisch vergiftet` war" (E. Rockel, 2006). Seit 1946 lebte er mit seiner Frau Ilse in Stuttgart, wo er als leitender Redakteur des Klett-Verlags arbeitete und 1965 in den Ruhestand trat. Als Mitglied der Stuttgarter Gemeinde beteiligte sich der "bibelkundige Mann (er las das Neue Testament griechisch)" (E. Rockel, 2006) am Verkündigungsdienst. Der Altphilologe und Laienprediger war progressiv der Jugend und den Studierenden zugewandt. Als wichtiges Kennzeichen der baptistischen Gemeindebewegung betonte er den Nonkonformismus und gab eine Sammlung von Köbner-Schriften heraus (1927) mit einem instruktiven teilweise kritischen Überblick zur baptistischen Geschichte. Auch verfasste er einen wertvollen Hintergrundbericht zum Leben seines Vaters, dem Reformer und Direktor des Hamburger Seminars Gustav Gieselbusch. Er stiftete 1952 zusammen mit dem Hamburger Seminar den „Gustav-Gieselbusch-Gedächtnispreis“ (vgl. Krajewski, Felix Mantz, 10). Auf dem Waldfriedhof in Stuttgart-Degerloch (Abteilung 13 W) wurde er beigesetzt, wo auch seine Frau Ilse (1902-1994) 15 Jahre später ihre letzte Ruhestätte fand. (//RF// //nach Erhard Rockel//)
  
 //Nachruf von Manfred Otto in: Die Gemeinde 47/1979, S. 13.// //Nachruf von Manfred Otto in: Die Gemeinde 47/1979, S. 13.//
  
 //zur Lebensgeschichte von Hermann Gieselbusch siehe: Erhard Rockel, Julius Köbners Enkelin, in: E. Geldbach u.a. (Hg), Religionsfreiheit. Festschrift zum 200.Geburtstag von Julius Köbner, Berlin 2006, S. 43-46.// //zur Lebensgeschichte von Hermann Gieselbusch siehe: Erhard Rockel, Julius Köbners Enkelin, in: E. Geldbach u.a. (Hg), Religionsfreiheit. Festschrift zum 200.Geburtstag von Julius Köbner, Berlin 2006, S. 43-46.//
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 ===== Veröffentlichungen (Auswahl) ===== ===== Veröffentlichungen (Auswahl) =====
  
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  • von rfleischer