carl_gottfried_fuellbrandt

Dies ist eine alte Version des Dokuments!


Carl Gottfried Füllbrandt

Carl G. Füllbrandt (* 29./16. Mai 1858 in Neu Grabau/Polen; † 18. Mai 1915 in Hannover) war Schuhmacher, Sattler, Landwirt bis er Predigthelfer in Südrussland und Prediger in Odessa wurde.

karl_fuellbrandt-vater.jpgDer spätere Baptistenprediger von Odessa wurde in Neugrabow/Polen geboren. Die Eltern stammten aus Westpreußen. Die Familie wanderte 1870 nach Russland aus. Er erlernte das Schuhmacher- und Sattlerhandwerk. Durch Abraham Unger wurde er 1872 getauft. 1877 heiratete er Elisabeth Hübert (1858-1936) und hatte mit ihr elf Kinder; drei Söhne wurden ebenfalls Prediger: Carl, Friedrich und Emil. Seit 1880 diente er als Predigthelfer vor allem an der Seite von August Liebig (1835-1914). Er nahm an den jährlichen vierwöchigen Missionskursen teil und wurde 1887 von Johannes Pritzkau und August Liebig in Neuburg/Südrussland ordiniert. Er gab die Landwirtschaft auf und diente der Gemeinde Neuburg, seit 1898 in der deutschen Gemeinde Odessa mit ihren 40 Predigtstationen. Auch mit der russischen Gemeinde von W. Pawloff arbeitete er eng zusammen. Ab 1911 unternahm er eine Missionsarbeit in Bessarabien, im Kaukasus, in Sibirien und im Wolgagebiet. Im Februar 1915 erhielt er den Ausweisungsbefehl und zog zum Sohn Friedrich nach Hannover. (RF)

Unveröffentlichte Kurzbiographie von 1984.

Ausführlichere Kurzbiographie von Roland Fleischer (2013, Oncken-Archiv Elstal).

„Zions Lieder“, 1897, 7.Aufl. 1914 (ca. 10.000 Expl.); 1907 eine Notenausgabe.

„Blätter vom Lebensbaum“, Kassel 1903 (Andachtsbuch, 376 S.); ins Russische übersetzt von Pawloff, 1913.

Denkschrift zum 35jährigen Jubiläum der Gemeinde Odessa, 1908 (demnach gegründet 1873; nach R. Donat, Ausbreitung, S. 174, im Jahre 1870).

Berichte im „Wahrheitszeugen“:

Fünf Wochen in Deutschland, Wahrheitszeuge 26/1904, Heft 41, S. 41.

Kapellenweihe in Odessa, Wahrheitszeuge 27/1905, Heft 32, S. 256.

Autobiographie: „Wie unseres Vaters Hand uns führte. Erinnerungen und Skizzen aus meinem Leben.“ Manuskript in Sütterlin (um 1914), 133 S., in den 1960er Jahren abgeschrieben und vervielfältigt (Oncken-Archiv Elstal).

Johannes Pritzkau, Geschichte der Baptisten in Süd-Rußland, Odessa 1913 (204 S.); Nachdruck Lage 1999 (197 S.), S. 92.103.120.128.129.142.172.183; Wahrheitszeuge 1915, S. 295; Jahrbuch 1915, S. 9 (Nachruf); Rheinische Traube 1915 (Nachruf); Donat, Ausbreitung, Register; Hans Brandenburg, Christen im Schatten der Macht. Die Geschichte des Stundismus in Rußland, Wuppertal 1974, S. 166; Günter Balders, Freikirchliche Hymnologie - eine unerledigte Aufgabe, in: ThGespr 2/1990, S. (4-24) 24.

Bildnachweis: Oncken Verlag 1960 / Oncken-Archiv Elstal

  • carl_gottfried_fuellbrandt.1568137534.txt.gz
  • Zuletzt geändert: vor 5 Jahren
  • von rfleischer