carl_schneider

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carl_schneider [2020/07/28 16:18] – [Leben] rfleischercarl_schneider [2020/08/31 10:48] – [Literatur] rfleischer
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 {{  :carl-schneider.jpg?nolink&200x245|carl-schneider.jpg}}Nach seiner Ausbildung als Handwerker kam Schneider nach Berlin, wo er seine Bekehrung erlebte. Von 1895-99 besuchte er das Predigerseminar in Hamburg. 1905 wurde Schneider in die Vereinigte Bundesverwaltung berufen und der Bundesschulverwaltung zugeteilt. In deren Exekutivkomitee war er bis 1924 als Kassierer tätig. Gemeindedienste tat er von 1899-1911 in Hamburg-Eilbek, von 1911-1920 in Dresden und dann wieder in Eilbek, bis er 1922 als Verwaltungsdirektor (und Hausvater) und als Lehrer für Praktische Theologie an das Predigerseminar in Hamburg berufen wurde. Bis zu seiner Pensionierung 1939 hat er sich besonders in der Lehre vom Gottesdienst um Bereicherung und liturgische Gestaltung bemüht. Er selber war als Prediger sehr geschätzt. In seiner Rede auf dem baptistischen Weltkongress in Berlin 1934 näherte er sich dem Sprachgebrauch der völkischen Bewegung an und ließ eine kritische Distanz zum Staat vermissen. Auch seine lyrische Begabung kam auf vielfältige Weise zum Ausdruck. Sie zeigte sich in vielen Gedichten und einem Spiel, das zur Hundertjahrfeier des baptistischen Werkes in vielen Gemeinden aufgeführt wurde. 1925 wurde Schneider zum Vorsitzenden des Diakonissenhauses „Siloah“ (später Albertinen-Haus) berufen. Diesen Dienst hat er bis zu seinem Tod ausgeübt. Die Einrichtung einer Station der Gemeinde Hamburg-Wandsbek auf dem Seminargelände war sein großes Anliegen. In den siebzehn Jahren seiner Lehrtätigkeit hat er der Praktischen Theologie entscheidende Impulse vermittelt, wobei er immer auch die seelsorgerliche Dimension der Predigt betonte. Seine homiletischen Schriften zeigen das sehr deutlich. Schneiders Schwiegersohn wurde F. E. Huizinga , der spätere Vorsitzende der Baptisten-Union Hollands. (//Kurzbiographie von Edwin Brandt aus G. Balders// [//Hg//]//, Ein Herr, 1984, S. 359f//, //ergänzt//) {{  :carl-schneider.jpg?nolink&200x245|carl-schneider.jpg}}Nach seiner Ausbildung als Handwerker kam Schneider nach Berlin, wo er seine Bekehrung erlebte. Von 1895-99 besuchte er das Predigerseminar in Hamburg. 1905 wurde Schneider in die Vereinigte Bundesverwaltung berufen und der Bundesschulverwaltung zugeteilt. In deren Exekutivkomitee war er bis 1924 als Kassierer tätig. Gemeindedienste tat er von 1899-1911 in Hamburg-Eilbek, von 1911-1920 in Dresden und dann wieder in Eilbek, bis er 1922 als Verwaltungsdirektor (und Hausvater) und als Lehrer für Praktische Theologie an das Predigerseminar in Hamburg berufen wurde. Bis zu seiner Pensionierung 1939 hat er sich besonders in der Lehre vom Gottesdienst um Bereicherung und liturgische Gestaltung bemüht. Er selber war als Prediger sehr geschätzt. In seiner Rede auf dem baptistischen Weltkongress in Berlin 1934 näherte er sich dem Sprachgebrauch der völkischen Bewegung an und ließ eine kritische Distanz zum Staat vermissen. Auch seine lyrische Begabung kam auf vielfältige Weise zum Ausdruck. Sie zeigte sich in vielen Gedichten und einem Spiel, das zur Hundertjahrfeier des baptistischen Werkes in vielen Gemeinden aufgeführt wurde. 1925 wurde Schneider zum Vorsitzenden des Diakonissenhauses „Siloah“ (später Albertinen-Haus) berufen. Diesen Dienst hat er bis zu seinem Tod ausgeübt. Die Einrichtung einer Station der Gemeinde Hamburg-Wandsbek auf dem Seminargelände war sein großes Anliegen. In den siebzehn Jahren seiner Lehrtätigkeit hat er der Praktischen Theologie entscheidende Impulse vermittelt, wobei er immer auch die seelsorgerliche Dimension der Predigt betonte. Seine homiletischen Schriften zeigen das sehr deutlich. Schneiders Schwiegersohn wurde F. E. Huizinga , der spätere Vorsitzende der Baptisten-Union Hollands. (//Kurzbiographie von Edwin Brandt aus G. Balders// [//Hg//]//, Ein Herr, 1984, S. 359f//, //ergänzt//)
  
-//vgl. auch: H. Fehr, Das Lebensbild Carl Schneiders, in: Festschrift 75jähriges Jubiläum Predigerseminar, Hamburg-Horn 1955, S. 46-51.//+//vgl. auch: Hans Fehr, Das Lebensbild Carl Schneiders, in: Festschrift 75jähriges Jubiläum Predigerseminar, Hamburg-Horn 1955, S. 46-51.//
  
-//H. Luckey, Carl Schneider - ein Gefangener der Geschichte. Erinnerungen anläßlich seines 100. Geburtstages am 22. Februar 1970, in: Die Gemeinde 8/1970, S. 5f.//+//Hans Luckey, Carl Schneider - ein Gefangener der Geschichte. Erinnerungen anläßlich seines 100. Geburtstages am 22. Februar 1970, in: Die Gemeinde 8/1970, S. 5f.// 
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 +//EFG Hamburg-Fuhlsbüttel (Hg), 100 Jahre Gemeindegeschichte als Geschenk und Auftrag. Ev.-Freikirchliche Gemeinde Hamburg-Fuhlsbüttel 1984, S. 35-39 (Verfasser: Walter Feldkirch) //
  
 //Kurzbiographie in wikipedia: // [[https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Schneider_|https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Schneider_]](Theologe,_1870) //Kurzbiographie in wikipedia: // [[https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Schneider_|https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Schneider_]](Theologe,_1870)
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 ===== Literatur ===== ===== Literatur =====
  
-Fünfter Baptisten-Welt-Kongreß. Deutscher Bericht des in Berlin vom 4. bis 10. August 1934 gehaltenen Kongresses, hg. v. W.Harnisch und P.Schmidt, Kassel 1934, S. (Foto vor 129).348f; H. Fehr, Das Lebensbild Carl Schneiders, in: Festschrift 75jähriges Jubiläum Predigerseminar, Hamburg-Horn 1955, S. 46-51; Hans Luckey, Besinnliches zur Geschichte des Seminars, in: Festschrift 75jähriges Jubiläum des Predigerseminars Hamburg-Horn 1955, S. (11-25) S. 12.19; Festschrift 75jähriges Jubiläum Predigerseminar, Hamburg-Horn 1955, S. 67; H. Luckey, Auf den Spuren der Väter. Wirken und Wirkung der alten Seminarlehrer, in: Die Gemeinde 1955, (371-374) 373f; F. Townley Lord, Baptist World Fellowship. A short history of the Baptist World Alliance, London 1955, p. 80; H. Luckey, Carl Schneider - ein Gefangener der Geschichte. Erinnerungen anläßlich seines 100. Geburtstages am 22. Februar 1970, in: Die Gemeinde 8/1970, S. 5f; H. Fehr, Vom Ausbildungskurs zum Theologischen Predigerseminar, in: Die Gemeinde 15/1971, S. 7.8; Festschrift Hundert Jahre Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Hamburg-Altona I, 1871-1971, S. 46.47 (Hans Luckey); Festschrift Hundert Jahre Theologisches Seminar 1880-1980 des BEFG, hg. v. G. Balders, Wuppertal und Kassel 1980, S. 20.29f.124.125.128.130.134.135.136.164.192.194+197.198.202.204; Walter Feldkirch, Reich gesegnet (Carl Schneider), in: Die Gemeinde 2+3/1984; 100 Jahre Gemeindegeschichte als Geschenk und Auftrag. Ev.-Freikirchliche Gemeinde Hamburg-Fuhlsbüttel 1984, S. 6.19.20.21.24.25.35-39 (Verfasser: Walter Feldkirch); G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 63.136.216.359f; Wiard Popkes, Gemeinde - Raum des Vertrauens. Neutestamentliche Beobachtungen und freikirchliche Perspektiven, Wuppertal und Kassel 1984 S. 169-171; Albertine Assor, Deine Augen sahen mich. Ungeschminkte Ansichten einer hamburgischen Mutterhaus-Oberin, Wuppertal und Kassel 1989, S. 79f.153.157f.164.168.170; Walter Feldkirch, Auch Pastoren sind nur Menschen. Heiteres und Nachdenkliches. Wuppertal und Kassel 1991, S. 21-25; Andrea Strübind, Unfreie Freikirche, 2.Aufl. 1995, Register; Diabo&Lüllau, "Hoffentlich enttäuscht uns Hitler nicht". Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie 1925-1960, hg. v. Uwe A. Gieske, Berlin 1999, S. 63.68.81; Astrid Giebel, Diakonie (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, Register; Volker Spangenberg, Der Pastor als Prediger, in: ThGespr Beiheft 1 (2000), S. (48-61) 50; Franz Graf-Stuhlhofer, Öffentliche Kritik am Nationalsozialismus im Großdeutschen Reich. Leben und Weltanschauung des Wiener Baptistenpastors Arnold Köster (1896-1960), Neukirchen-Vluyn 2001, S. 40.76; Manfred Priebe, "Die Pilgerreise" von John Bunyan. Auswertung von über 100 Illustrationen, Herten 2004, S. 5.167-170; Auf klarem Kurs. 100 Jahre. Vom Diakonissenverein Siloah zur Albertinengruppe, 2007, Register; D. Lütz (Hg), „Die Bibel hat die Schuld daran“. Festschrift zum 175. Jubiläum der Oncken-Gemeinde in Hamburg 2009, S. 360f; Andreas Liese, Wir konnten immer das Evangelium verkünden: Baptisten und Brüdergemeinden im „Dritten Reich“, in: Kirchliche Zeitgeschichte 30 (2017), Heft 1, S. (93-133) 94; vgl. auch wikipedia-Art. Carl Schneider (Theologe, 1870).+Fünfter Baptisten-Welt-Kongreß. Deutscher Bericht des in Berlin vom 4. bis 10. August 1934 gehaltenen Kongresses, hg. v. W.Harnisch und P.Schmidt, Kassel 1934, S. (Foto vor 129).348f; H. Fehr, Das Lebensbild Carl Schneiders, in: Festschrift 75jähriges Jubiläum Predigerseminar, Hamburg-Horn 1955, S. 46-51; Hans Luckey, Besinnliches zur Geschichte des Seminars, in: Festschrift 75jähriges Jubiläum des Predigerseminars Hamburg-Horn 1955, S. (11-25) S. 12.19; Festschrift 75jähriges Jubiläum Predigerseminar, Hamburg-Horn 1955, S. 67; H. Luckey, Auf den Spuren der Väter. Wirken und Wirkung der alten Seminarlehrer, in: Die Gemeinde 1955, (371-374) 373f; F. Townley Lord, Baptist World Fellowship. A short history of the Baptist World Alliance, London 1955, p. 80; H. Luckey, Carl Schneider - ein Gefangener der Geschichte. Erinnerungen anläßlich seines 100. Geburtstages am 22. Februar 1970, in: Die Gemeinde 8/1970, S. 5f; H. Fehr, Vom Ausbildungskurs zum Theologischen Predigerseminar, in: Die Gemeinde 15/1971, S. 7.8; Festschrift Hundert Jahre Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Hamburg-Altona I, 1871-1971, S. 46.47 (Hans Luckey); Festschrift Hundert Jahre Theologisches Seminar 1880-1980 des BEFG, hg. v. G. Balders, Wuppertal und Kassel 1980, S. 20.29f.124.125.128.130.134.135.136.164.192.194+197.198.202.204; Walter Feldkirch, Reich gesegnet (Carl Schneider), in: Die Gemeinde 2+3/1984; 100 Jahre Gemeindegeschichte als Geschenk und Auftrag. Ev.-Freikirchliche Gemeinde Hamburg-Fuhlsbüttel 1984, S. 6.19.20.21.24.25.35-39 (Verfasser: Walter Feldkirch); G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 63.136.216.359f; Wiard Popkes, Gemeinde - Raum des Vertrauens. Neutestamentliche Beobachtungen und freikirchliche Perspektiven, Wuppertal und Kassel 1984 S. 169-171; Albertine Assor, Deine Augen sahen mich. Ungeschminkte Ansichten einer hamburgischen Mutterhaus-Oberin, Wuppertal und Kassel 1989, S. 79f.153.157f.164.168.170; Walter Feldkirch, Auch Pastoren sind nur Menschen. Heiteres und Nachdenkliches. Wuppertal und Kassel 1991, S. 21-25; Andrea Strübind, Unfreie Freikirche, 2.Aufl. 1995, Register; 100 Jahre Baptistengemeinde Harburg. Festschrift, 1998, S. 28.46; Diabo&Lüllau, "Hoffentlich enttäuscht uns Hitler nicht". Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie 1925-1960, hg. v. Uwe A. Gieske, Berlin 1999, S. 63.68.81; Astrid Giebel, Diakonie (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, Register; Volker Spangenberg, Der Pastor als Prediger, in: ThGespr Beiheft 1 (2000), S. (48-61) 50; Franz Graf-Stuhlhofer, Öffentliche Kritik am Nationalsozialismus im Großdeutschen Reich. Leben und Weltanschauung des Wiener Baptistenpastors Arnold Köster (1896-1960), Neukirchen-Vluyn 2001, S. 40.76; Manfred Priebe, "Die Pilgerreise" von John Bunyan. Auswertung von über 100 Illustrationen, Herten 2004, S. 5.167-170; Auf klarem Kurs. 100 Jahre. Vom Diakonissenverein Siloah zur Albertinengruppe, 2007, Register; D. Lütz (Hg), „Die Bibel hat die Schuld daran“. Festschrift zum 175. Jubiläum der Oncken-Gemeinde in Hamburg 2009, S. 360f; Andreas Liese, Wir konnten immer das Evangelium verkünden: Baptisten und Brüdergemeinden im „Dritten Reich“, in: Kirchliche Zeitgeschichte 30 (2017), Heft 1, S. (93-133) 94; vgl. auch wikipedia-Art. Carl Schneider (Theologe, 1870).
  
 Bildnachweis: Oncken-Archiv Elstal Bildnachweis: Oncken-Archiv Elstal
  
  
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